Zusammenfassung
Die erste Grundidee des elektronischen Rechnens, also die Idee, die Computerhardware auf der booleschen Algebra aufzubauen, setzt einen Jahrtausende langen Denkweg fort. Sie ist der erste Schritt vom natürlichen (biologischen, organismischen) Denken zum künstlichen, “elektronischen Denken”. Die über 2000-jährige Entwicklung der Logik seit der Syllogistik des ARISTOTELES (384–322 v.u.Z.) bis zu den logischen Schaltungen eines Computers ist ein einzigartiges Beispiel dafür, wie Philosophie unmittelbar zu Technik wird. Zwar lässt sich die mittelbare Einflussnahme der Philosophie auf die Naturwissenschaft und die Mathematik und damit auf die Technik durch die gesamte Geschichte der Wissenschaft verfolgen; dass aber ein Zweig der Philosophie zu Erkenntnissen, Formulierungen und Sätzen gelangt, die geradenwegs durch immer weitergehende Abstraktion und semantische Objektivierung schließlich in ein Kalkül übergehen und durch Interpretation des Kalküls zu technischen Produkten, zu elektronischen Schaltungen werden, das ist wohl einmalig in der kulturellen Evolution.
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Jungclaussen, H. (2001). Historischer Einschub: Entwicklung der begrifflichen und physikalischen Basis der Rechentechnik. In: Kausale Informatik. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81220-9_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81220-9_13
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-2143-5
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