Zusammenfassung
Die PISA-Studie hat nicht nur die Lesekompetenz als zentrale Schlüsselqualifìkation in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, sondern auch die Bedeutung motivationaler Determinanten der Lesekompetenz — neben soziokulturellen und kognitiven Faktoren — hervorgehoben (vgl. Baumert u.a., 2001). Damit sind insbesondere die Erhebungen zur Lesemotivation und zum verbalen Selbstkonzept gemeint. Die deutschen Schüler und Schülerinnen lassen im internationalen Vergleich weit unterdurchschnittliche Werte in der Lesemotivation erkennen. Dies äußert sich auch in den Lesegewohnheiten. So geben in Deutschland zum Beispiel 42 Prozent der 15-Jährigen an, nie zum Vergnügen zu lesen (Artelt u.a., 2001). Dieser negative Wert wird nur noch von drei weiteren Ländern erreicht bzw. übertroffen. Gleichzeitig belegen die PISA-Ergebnisse, dass die Lesemotivation und das verbale Selbstkonzept statistisch signifikante Prädiktoren der Lesekompetenz darstellen (Artelt, Demmrich, & Baumert, 2001; Artelt u.a., 2001, 2002). Somit können diese Variablen als eine mögliche Ursache für die im internationalen Vergleich schwache Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler betrachtet werden. Besonders bedeutsam ist in diesem Zusammenhang auch der Befund, dass die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in der Lesekompetenz nahezu vollständig durch Unterschiede in der Lesemotivation erklärt werden können (Stanat & Kunter, 2001).
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Möller, J., Schiefele, U. (2004). Motivationale Grundlagen der Lesekompetenz. In: Schiefele, U., Artelt, C., Schneider, W., Stanat, P. (eds) Struktur, Entwicklung und Förderung von Lesekompetenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81031-1_5
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Print ISBN: 978-3-8100-4229-3
Online ISBN: 978-3-322-81031-1
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