Zusammenfassung
Ob Abwanderung, Arbeitslosigkeit oder neue Nachbarn - das Alltagsleben in Weißwasser hat sich in den letzten zehn Jahren rasant verändert. Um die Probleme angemessen zu erklären, ist es wichtig, nicht nur den tatsächlichen Wandel zu beschreiben, sondern auch zu verstehen, wie die Bewohner Weißwassers diesen Wandel mental bewältigen. Lebensführung und Alltagsbewältigung sollten nicht nur als Reaktion auf äußere Rahmenbedingungen verstanden werden, sondern sie sind immer auch durch die Deutungen bestimmt, die sich Menschen von ihrer Umwelt erarbeitet haben und an denen sie ihr Handeln ausrichten. Sie basieren also nicht nur auf „objektiven“Sachverhalten, sondern auch auf einem subjektiven Sinnfundament. Nicht nur die „wirklichen“Gegebenheiten, sondern auch ihr Erleben und Verarbeiten sind für die jeweilige Situationsdefinition und das auf ihr aufbauende Handeln zentral. Diese Sinn- und Relevanzzuweisungen sind nicht beliebig, sondern greifen auf tief verankerte kollektive Bedeutungsschemata zurück, in denen sich gruppen- und milieuspezifische Lebenswelten widerspiegeln. Dabei schöpfen sie aus den eigenen Biographien, die sozusagen als „mentales Gepäck“(Bittner 1998, S. 7) mitgetragen werden.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kabisch, S., Bernt, M., Peter, A. (2004). Die Konstruktion von Alltagserfahrungen in der schrumpfenden Stadt. In: Stadtumbau unter Schrumpfungsbedingungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81019-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81019-9_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-4171-5
Online ISBN: 978-3-322-81019-9
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