Zusammenfassung
„Es gibt keine nennenswerte Zeitschrift im rechtsextremen Lager, zu der keine Arbeitszusammenhänge oder zumindest personelle Verbindungen von Seiten der Jungen Freiheit bestehen. Häufig schreiben JF-Redakteure bzw. Autoren in diesen Zeitschriften und deren Autoren umgekehrt in der Jungen Freiheit. Werbeanzeigen werden ausgetauscht, Leserbriefe geschrieben.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die das ‚:Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung‘ (DISS) 1994 zur ‚Jungen Freiheit‘ vorgelegt hat (Kellershohn 1994: 43).2 Zwischenzeitlich hat sich die ‚Junge Freiheit‘ zum wichtigsten publizistischen Bindeglied zwischen dem rechtskonservativen und dem rechtsextremen Spektrum entwickelt. Zu ihrem ideologischen Pool zählen wesentliche Merkmale der Neuen Rechten wie die Annahme der natürlichen Ungleichheit der Menschen, das Eintreten gegen Multikulturalismus und für Ethnopluralismus sowie Antiegalitarismus, Antiindividualismus, Antimodernismus, Antiparlamentarismus, Antiamerikanismus, völkischer Kollektivismus, Sozialdarwinismus und ein Freund-Feind-Politikverständnis. Agitiert wird gegen die Globalisierung, den europäischen Einigungsprozess, gegen das politische System der Bundesrepublik Deutschland und dessen Repräsentanten (zur ‚Jungen Freiheit‘ vgl. den Beitrag von Michael Puttkamer in diesem Band).
Der Autor konnte kurzfristig nicht an der Tagung vom Oktober 2003 teilnehmen. Der Beitrag basiert auf dem für die Veranstaltung vorgesehenen Referat.
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Literatur
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Maegerle, A. (2004). Blätter gegen Zeitgeist und Dekadenz. In: Gessenharter, W., Pfeiffer, T. (eds) Die Neue Rechte — eine Gefahr für die Demokratie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81016-8_14
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Print ISBN: 978-3-8100-4162-3
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