Zusammenfassung
Die Diskussion der verschiedenen Ansätze der Bewegungsforschung hat deutlich werden lassen, dass die klassische Definition von McCarthy und Zald, die soziale Bewegungen als »a set of opinions and beliefs in a population which represents preferences for changing some elements of the social structure and/or reward distribution of a society« (1977: 1217 f.) verstehen, sowohl zu unspezifisch als auch zu eingeschränkt ist; zu unspezifisch, weil sie keine Akteure benennt, und zu eingeschränkt, weil sie die Alltagspraxen nicht berücksichtigt. Auch anderen Definitionen, wie der von della Porta und Diani (1999: 16),16 die die Bedeutung der aus verschiedenen Personen und Gruppen zusammengesetzten Netzwerke als Grundstruktur sozialer Bewegungen betonen, gelingt es nicht, diese Aspekte zu erfassen. Erst die Hinzunahme des Aspekts kollektiver Identität, wie in der Definition Ruchts (1994b)17, öffnet den Blick für jene Verknüpfungsprozesse von Collective Action-Frames und Lebensweisen, denen die Aktivistinnen der Autonomen und der Schwulenbewegung große Aufmerksamkeit gewidmet haben. Aber auch hier bleiben die Orte, an denen sich Lebenspraxen und Framing-Prozesse miteinander verknüpfen, konzeptionell unbestimmt.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Haunss, S. (2004). Szenen und soziale Bewegungen. In: Identität in Bewegung. Bürgergesellschaft und Demokratie, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81007-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81007-6_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-4150-0
Online ISBN: 978-3-322-81007-6
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