Skip to main content

Die Aneignung translokaler Ressourcen

  • Chapter

Part of the book series: Medien — Kultur — Kommunikation ((MKK))

Zusammenfassung

Setzt man sich mit der Artikulationsebene der Aneignung im Kreislauf der Medienkultur auseinander, so hat der Begriff des Alltagslebens einen zentralen Stellenwert. Diese Feststellung ist vor dem Hintergrund der Argumentation von Michel de Certeau zu sehen. Dieser hat darauf aufmerksam gemacht, dass eine Beschäftigung mit den (Konsum-)Praktiken des Alltags häufig nicht hinreichend in eine Auseinandersetzung mit soziokulturellen Prozessen eingeflossen ist. So kritisiert de Certeau exemplarisch das Werk von Michel Foucault und insbesondere dessen in „Überwachen und Strafen“ dargelegte Überlegung, die moderne Gesellschaft würde umfassend durch ein Raster der Überwachung kontrolliert. Foucault geht davon aus, dass Gesellschaften basierend auf bestimmten panoptischen „Prozeduren“, „Techniken“ und „Dispositiven“ von einer „Mikrophysik der Macht“ durchzogen seien, die deren Strukturierung bestimmten (vgl. M. Foucault 1977, 177f.). De Certeau kritisiert, dass Foucault die Disziplin produzierenden Dispositive für effektiver hält, als sie sind. Eine Gesellschaft besteht nicht nur aus disziplinierenden Mechanismen, sondern umfasst auch eine Vielzahl von weiteren Praktiken, die „klein“ und „minoritär“ (M.d. Certeau 1988, S.1 10) geblieben sind. Zu diesen „kleinen“, von der Geschichte nicht „privilegierten“ Praktiken zählen die Alltagspraktiken, die zwar primär Formen des Konsums und damit auf zur Verfügung stehende Ressourcen angewiesen sind, in ihrer Gesamtheit jedoch nicht determiniert werden können:

„Das Gegenstück zur rationalisierten, expansiven, aber auch zentralisierten, lautstarken und spektakulären Produktion ist eine andere Produktion, die als ‚Konsum ‘bezeichnet wird: diese ist listenreich und verstreut, aber sie breitet sich überall aus, lautlos und fast unsichtbar, denn sie äußert sich nicht durch eigene Produkte, sondern durch die Umgangsweise mit den Produkten, die von einer herrschenden ökonomischen Ordnung aufgezwungen werden.“ (M.d. Certeau 1988, S.13 Herv. i. O.)

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Hepp, A. (2004). Die Aneignung translokaler Ressourcen. In: Netzwerke der Medien. Medien — Kultur — Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81002-1_10

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81002-1_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-4133-3

  • Online ISBN: 978-3-322-81002-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics