Zusammenfassung
Es begann 1993 mit dem Weltaktionsplan für Menschenrechtsbildung, der auf der UNESCO-Konferenz in Montreal von über 70 Staatenvertretern verabschiedet wurde. Einige Wochen später beschäftigte sich auch die UN-Weltmenschenrechtskonferenz in Wien mit dem Thema Menschenrechtsbildung; mit dem Ergebnis: Die Vermittlung und Verbreitung der Menschenrechte durch Bildungsmaßnahmen ist fundamental für die Etablierung einer Menschenrechtskultur. In Folge der Konferenz und auf Drängen zahlreicher Nichtregierungsorganisationen (Non-Governmental Organization, NGOs) rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 1994 die UN-Dekade für Menschenrechtsbildung (1995–2004) aus. Als eine von vielen Dekaden, die jährlich von der Generalversammlung ausgerufen werden, stand sie von Anfang an unter besonders großem Druck. In der Resolution forderte der Generalsekretär der Vereinten Nationen die Regierungen und besonders die nicht-staatlichen Akteure und die Zivilgesellschaft dazu auf, ihren Beitrag zur Verbreitung der Menschenrechte zu leisten. Die Aufforderung war deutlich, richtete sie sich doch nicht, wie sonst üblich, fast ausschließlich an Regierungen und die zuständigen Bildungsministerien, sondern vielmehr an private Bildungseinrichtungen, an Medienvertreter und an NGOs. Die Dekade sollte jede Person, ob in staatlichen oder nicht-staatlichen Einrichtungen tätig, ermutigen, die Menschenrechtsbildung im formalen, nicht-formalen und informalen Bildungssektor voranzubringen. Dabei wird kein Unterschied gemacht zwischen beruflicher Weiter-, Erwachsen- und Schulbildung — jeder Bildungssektor ist aufgefordert Menschenrechte als Bestandteil seiner Curricula und in seine Unterrichtsplanung aufzunehmen. Andere internationale Regierungsorganisationen, wie etwa die UNESCO und der Europarat übernahmen die Ziele der UN-Dekade und initiierten eigenständig Men- schenrechtsbildungsprogramme, die in der derzeitigen Planung weit über den Zeitraum der Dekade hinausgehen werden.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Mahler, C., Mihr, A. (2004). Vorbemerkungen zur Menschenrechtsbildung. In: Mahler, C., Mihr, A. (eds) Menschenrechtsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81001-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81001-4_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-4132-6
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