Zusammenfassung
Welches Verhältnis entwickeln Kinder und Jugendliche zu dem, was sie in der Schule tun (müssen)? Welche Haltung nehmen sie zu ihrem „Schüler“- oder „Schülerin“-Sein ein? Diese Fragen sind aus der Perspektive der Schulpädagogik brisant, denn die Antwort erscheint fundamental für die Sinnhaftigkeit und Legitimität schulischen Unterrichts. Insbesondere ein immer wieder konstatiertes instrumentell-strategisches Verhältnis von Schülerinnen und Schülern gegenüber Schule, das man mit dem Begriff der „Jobmentalität“umschreiben könnte, muss ein emphatisches Verständnis von Schule und Unterricht als Veranstaltung für Kinder beunruhigen. Besteht ein (pädagogisches) Ideal nicht darin, dass Kinder und Jugendliche intrinsisch motiviert, aus eigenem Antrieb heraus lernen?
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Breidenstein, G., Jergus, K. (2005). Schule als „Job“? Beobachtungen aus der achten Klasse. In: Breidenstein, G., Prengel, A. (eds) Schulforschung und Kindheitsforschung — ein Gegensatz?. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 20. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80990-2_10
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