Zusammenfassung
Celina ist 27 und vor einem Jahr nach Hamburg gekommen. Drei von ihren vier Kindern leben bei ihren Eltern in Ecuador, wo sie als Büroangestellte arbeitete. Mit der Frage der Migration hat sie sich befasst, als ihre Ehe unmöglich geworden ist. Ihre jüngere Schwester lebt seit längerem illegal in Deutschland und verdient ein gutes Einkommen als transsexuelle Prostituierte auf der Reeperbahn. Sie bestärkt Celina in dem Gedanken zu ihr zu kommen. Als Celina feststellt, dass sie von ihrem Freund schwanger ist, beschließt sie ihren Ehemann endlich zu verlassen und zu ihrer Schwester nach Deutschland zu fliegen. Sie leiht sich von ihr Geld für das Ticket und setzt sich, im zweiten Monat schwanger, ins nächste Flugzeug nach Hamburg. Ihre Schwester nimmt sie in ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in einem Hochhaus in St. Pauli auf, ein Zuhause, das sie mit weiteren sieben illegalen Migrantinnen aus Ecuador teilt. Einen Tag später wird ihre Schwester bei einer Routinekontrolle der Polizei auf dem Strich aufgegriffen und verhaftet. Sie sitzt einige Zeit im Gefängnis und wird dann abgeschoben. Celina steht an ihrem zweiten Tag in Deutschland vor dem Problem, sich allein, ohne Geld, ohne jede Orientierungshilfe und ohne deutsche Sprachkenntnisse ein neues Leben in Hamburg aufzubauen. Eine eher unproblematische Situation für sie, denn es ist für die anderen WG-Mitbewohnerinnen selbstverständlich, Celina nicht nur weiterhin dort wohnen zu lassen, sondern ihr insgesamt zur Seite zu stehen. Mit Hilfe dieses Netzwerkes hat Celina innerhalb kurzer Zeit diverse Arbeitsmöglichkeiten.
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Literatur
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Panagiotidis, E. (2004). „Lohn für Hausarbeit“ revisited! Die Aufbereitung einer Kampagne für das Recht auf Mobilität. In: Roß, B. (eds) Migration, Geschlecht und Staatsbürgerschaft. Politik und Geschlecht, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80978-0_12
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