Zusammenfassung
Seit dem September 2001 prägen heroische Worte und medial inszenierte Schlachtengemälde die Wahrnehmung machtvoller Politik. Augenscheinlich straft eine Hobbessche Wirklichkeit postmoderne Abgesänge auf den Primat der politischen Macht Lügen — das Plurale, die Differenz, der Dissens geraten in die Defensive. Dass sich eine unilaterale, heteronome und differenzfeindliche, kurz, heroische Politik auf Dauer jedoch nicht durchsetzen kann, dafür spricht historische Erfahrung ebenso wie die neuere Theorie des politischen Systems. Die Kernthese dieser Untersuchung bleibt bestehen: Nicht der berüchtigte Ausnahmezustand bestimmt den Prozess des Politischen, sondern ein illusionsloser, vielleicht nur evolutorisch zu verstehender Inkre-mentalismus ohne Sieg und ohne Helden.
„Kontingenz bedarf der Freundschaft als einer Alternative zur Irrenanstalt.“ Zygmunt Bauman
„Wenn das Suchen nach dem Paradoxen bezeichnend ist für einen Sophisten, so verrät die Flucht vor dem durch die Tatsachen aufgedrungenen Paradoxen einen Geist ohne Mut oder ohne Glauben an die Wissenschaft.“ Emile Durkheim
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Wefer, M. (2004). Vorwort. In: Kontingenz und Dissens. Studien zur politischen Gesellschaft, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80950-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80950-6_1
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