Zusammenfassung
Sachsens Parlamentarismus begann wie der aller deutschen Territorien: mit Landständen und deren Landtagen.1 Doch entsprachen weder die ständischen Landtage noch das 1833 erstmals zusammengetretene Zwei-Kammer-Parlament noch der ab 1896 auf dem Dreiklassenwahlrecht beruhende sächsische Landtag demokratischen Anforderungen. Kein Wunder, dass das sächsische Parlament in der Revolution von 1918 keinerlei Legitimitätsreserven besaß. Ebenso wenig hatten — seit dem Frühjahr 1917 verhandelt — die Verfassungsänderungen vom 1. November noch Einfluss auf den Lauf der Dinge. Nach allgemeinen Wahlen trat dann am 25. Februar 1919 eine neue, sich „Volkskammer“ nennende Volksvertretung zusammen und nahm drei Tage später das „Vorläufige Grundgesetz für den Freistaat Sachsen“ an, am 1. November 1920 schließlich die von ihr geschaffene Verfassung. Am 7. Dezember 1920 wurde die „Volkskammer“ durch den neu gewählten, ersten demokratischen Landtag Sachsens abgelöst.
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Literaturverzeichnis
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Patzelt, W.J. (2006). Länderparlamentarismus in Deutschland: Sachsen. In: Mielke, S., Reutter, W. (eds) Länder-parlamentarismus in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80942-1_14
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