Zusammenfassung
Als ihre Hymne — „Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen“ — zum ersten Male nach Gründung ihres Gemeinwesens angestimmt wurde, geschah dies keineswegs mit heute üblicher Stentorstimme und bei weitem nicht mit dem gegenwärtigen Selbstbewusstsein der Niedersachsen. Denn was staatsrechtlich gesehen überhaupt ein „Niedersachse“ zu sein habe, war erst mit Wirkung vom 1. November 1946 durch die Verordnung Nr. 55 von der britischen Militärbehörde dekretiert worden: Die einstmaligen Staaten und späteren Länder Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sollten innerhalb der damaligen britischen Besatzungszone den neuen Gliedstaat „Niedersachen“ ausmachen. Den Demokratisierungszielen der Besatzungsmächte entsprechend bestimmte die Verordnung Nr. 55 auch, dass dieses neue Land sich eine Volksvertretung, Landtag genannt, zu geben habe.
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Thaysen, U. (2006). Parlamentarismus in Niedersachsen: Der Landtag im Leineschloss. In: Mielke, S., Reutter, W. (eds) Länder-parlamentarismus in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80942-1_10
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