Zusammenfassung
Seit Friedrich Paulsens scharfem Diktum aus dem ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert, „daß das Bildungswesen keine Eigenbewegung hat, sondern von dem großen Gang der allgemeinen Kulturbewegung bestimmt wird“ (Paulsen 1906, Vorwort), gibt es zwar ideologisch-politische Kontroversen über diese These, aber doch insgesamt kaum ernsthafte Forschung. Die „Eigenbewegung“ der Schule gilt angesichts der kaum bestreitbaren Befunde über die „Politisierung der Erziehung“ (Titze 1973) und die politische „Okkupation der Schule“ (Berg 1973) viel eher als eine kuriose Idee von Pädagogen denn als eine soziale Tatsache, die sich in ernsthafter bildungshistorischer Forschung bestätigen ließe.
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Literatur
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Link, JW., Nath, A., Tenorth, HE. (2003). Bildungssystem im Wandel — Innovationen zwischen Eigendynamik, Politik und Pädagogik. In: Gogolin, I., Tippelt, R. (eds) Innovation durch Bildung. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80938-4_22
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