Der methodische Zugang

Zusammenfassung

Für die vorliegende Studie wurde ein biographieanalytischer und fallrekon-struktiver Ansatz gewählt, der der qualitativen Sozialforschung zuzuordnen ist. Qualitative Sozialforschung lässt sich in Abgrenzung zur quantitativen Forschungslogik als ein nichtquantifizierendes sowie nicht deduktiv, theorie-und hypothesengeleitet vorgehendes Verfahren näher bestimmen. ‚Positive ‘Bestimmungsversuche der Kennzeichen und Zielsetzungen qualitativer Sozialforschung postulieren die Prinzipien der Offenheit und Kommunikation, die Prozesshaftigkeit, Zirkularität und Flexibilität des Forschungsprozesses, die Transparenz der einzelnen methodischen Schritte und die Reflexivität des Forschers (vgl. etwa Flick 1998, S. 10ff; Lamnek 1988, S. 21ff.). MiDie elementare und grundlagentheoretische Gemeinsamkeit qualitativ-empirischer Verfahren bildet das ‚interpretative Paradigma‘, worunter theoretische Ansätze zusammengefasst werden¹⁰⁷, die die Binnenperspektive der handelnden Akteure als unhintergehbare Grundlage soziologischer Theoriebildung betonen (Kelle 1994, S. 45) und davon ausgehen, dass „alle Interaktion ein interpretativer Prozeß ist, in dem die Handelnden sich aufeinander beziehen durch sinngebende Deutungen dessen, was der andere tut oder tun könnte“ (Matthes 1973, zit. n. Lamnek 1988, S. 43). Wenn soziale Wirklichkeit als sinnhaft strukturierte, immer schon gedeutete von den Handelnden erlebt und durch interaktives Handeln konstituiert wird, rücken die Orientierungs- und Interpretationsleistungen der Akteure bei der Erforschung sozialer Lebensformen und sozialen Handelns in den Mittelpunkt.