Zusammenfassung
Die Gerontosoziologie blickt im deutschen Sprachbereich, vor allem aber auch in den angelsächsischen Ländern auf eine inzwischen über vierzigjährige Tradition des Theoretisierens und der empirischen Forschung zurück. „Die Paradoxien des Alters in der modernen Gesellschaft“ — so der Titel eines frühen Aufsatzes von Schelsky (1959) — waren ebenso Ausgangspunkt und Anstoß für die Diskussion wie die Arbeit von Tartier über „Das Alter in der modernen Gesellschaft“ (1961) oder die nach wie vor andauernde Auseinandersetzung über die Theorie des Disengagements, wie sie von Cumming und Henry in „Growing Old“ (1961) formuliert wurde. Stets ging es dabei um Formen der Vergesellschaftung, womöglich auch um neue Formen der Vergesellschaftung im Alter, und es bildete sich eine eigene, eine spezielle Soziologie des Alters heraus. Der Verlauf gerontosoziologischer Analysen in der Folgezeit verdeutlicht den Einfluß allgemeiner sozialer Entwicklungen und ihrer Betrachtung in der Soziologie auf diese spezielle Soziologie als einen Argumentationsstrang. Relativ gering blieb dagegen der Einfluß der speziellen, mit Alter(n)sfragen befaßten Soziologie auf die allgemeine Soziologie. So kann für diese Periode wissenschaftlicher Diskussion von einer doch recht einseitigen Beeinflussung der Gerontosoziologie durch die allgemeine Soziologie gesprochen werden. Erst in jüngerer Zeit läßt sich auch eine Ergänzung der Beeinflussungswege beobachten.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Stosberg, M., Blüher, S. (2004). Vorwort: Neue Vergesellschaftungsformen des Alter(n)s. In: Blüher, S., Stosberg, M. (eds) Neue Vergesellschaftungsformen des Alter(n)s. Alter(n) und Gesellschaft, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80902-5_1
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Print ISBN: 978-3-8100-3713-8
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