Zusammenfassung
Jugendforscher haben sich bei ihren Untersuchungen lange Zeit methodisch entweder am Vorbild von Meinungsbefragungen orientiert oder die Studien unter Verwendung qualitativer Methoden durchgeführt. Sie sind dabei in beiden Varianten den Trends der empirischen Sozialforschung gefolgt. Wenn wir uns entschlossen haben, im Jahrbuch einen Themenblock auf Längsschnittstudien bzw. deren Methodologie zu fokussieren, so lassen sich dafür mehrere Gründe benennen: Zunächst ist in der Sozialforschung allgemein und in entwicklungsorientierten Untersuchungen speziell eine Hinwendung zu anderen als den querschnittlichen Designs zu beobachten, die lange Zeit vorherrschend gewesen sind. Butz und Gädicke (2001) haben bereits im Jahrbuch 1 eine Übersicht zu Längsschnittstudien in der Jugendforschung und damit den Hinweis auf einen neuen sich abzeichnenden Trend gegeben. Die Abkehr von den querschnittlichen Untersuchungen hatte seine Ursache einerseits darin, dass ein Großteil der Untersuchungen nicht repräsentativ gewesen ist und sich von daher die Frage nicht beantworten ließ, für welche Grundgesamtheit die Ergebnisse standen. Eine weitere Schwierigkeit lag darin, dass sich mit Querschnittuntersuchungen die für die Jugend unterstellte Dynamik der Entwicklung nicht abbilden ließ. Außerdem erwies sich, dass die angestrebte Überprüfung von Kausalannahmen mit Untersuchungen diesen Typs nicht möglich war.
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Literatur
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Merkens, H., Zinnecker, J. (2002). Vorwort. In: Merkens, H., Zinnecker, J. (eds) Jahrbuch Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80893-6_5
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