Zusammenfassung
Offenbar ist der Jugendforschung in mancher Hinsicht ein Trend zu Zeitdiagnosen inhärent. Themen solcher Zeitdiagnosen sind etwa Fragen zu Gewalt und Aggression in Schule und Jugendgruppen, sexuelle Gewalt, Drogensucht, Rechtsradikalismus, Arbeitslosigkeit, Bildungsmiseren, Generationenoder Geschlechterkonflikte. Dabei gelten Jugendphänomene — im Besonderen ihre öffentliche Deutung, mediale Konstruktion und ‚Ver- und Behandlung‘ — als aussagekräftige Symptome der Gesamtgesellschaft. Ähnliches trifft für die Diagnosen des gesellschaftlichen Wandels selbst zu: So wird Jugend oftmals als eine Art Brennpunkt von geschichtlichen Veränderungsprozessen betrachtet. Historische Veränderungen und soziale Umwälzungen spiegeln sich, so die diesbezügliche Vermutung, in den kulturellen Ausdrucksformen wie auch in den jeweils zentralen Konflikten der Jugend. Vermeintliche oder reale Veränderungen der Jugend, ein „Strukturwandel der Jugendphase“ bis hin zu Konzepten von „Jugend als Avantgarde ihrer eigenen Abschaffung“ (Cloos 1998) werden daher gerne als starke Indikatoren sozialen Wandels angesehen.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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King, V. (2004). Sozialer und individueller Wandel. In: Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80889-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80889-9_5
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Print ISBN: 978-3-8100-3562-2
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