Veganismus und das Recht der Tiere. Historische und theoretische Grundlagen sowie ausgewählte Fallstudien mit Tierrechtlern bzw. Veganern aus musikorientierten Jugendszenen

Zusammenfassung

Am 15. Juli 2004 kam der Film „Super Size Me“ (USA 2004) des New Yorker Filmemachers Morgan Spurlock in die deutschen Kinos. Der 96-minütige Film, ausgezeichnet auf dem Sundance Film Festival mit dem Preis für die beste Regie, dokumentiert die Auswirkungen extremen Fast-Food-Konsums. Zum Entsetzen seiner Freundin Alexandra Jamieson — sie ist von Beruf „Vegan Chef, eine gelernte vegane Köchin und Ernährungsexpertin, — speist Spurlock 30 Tage (Frühstück, Mittagessen und Abendessen) ausschließlich bei McDonald’s. „Super Size“-Menüs sind preiswerte, extragroße Varianten, die dem Gast von den Mitarbeitern am „Counter“(dem Essensausgabe- Schalter), wo der McDonald’s-Besucher seine Bestellung ordert, angeboten werden, welche Spurlock aber jeweils nur dann in sich hineinstopfen muss, wenn er das „Super Sizing“seiner Bestellung auch tatsächlich angeboten bekommt. Spurlock belasse es, laut Presseinformation¹⁸², „nicht bei der Kritik an dem viel gescholtenen Marktführer.“

„Schon ein Kind ist mit Grauen erfüllt, wenn es den Sieg eines mächtigen Tieres über ein schwaches und dessen Untergang miterleben muß. Mich hat diese so ganz und gar unumgehbare Tatsache als Kind und auch später immer sehr bewegt und traurig gemacht, und ich habe mir das Hirn zermartert, wie man sich aus diesem allgemeinen Zustande heraushalten könnte. Der Anblick eines unschuldigen kleinen Mäuschens in der Falle hat mir immer Tränen in die Nase steigen lassen, und daß ich darüber froh wurde wieder, und jetzt noch froh bin trotzdem, kann ich bloß einem Vergessen verdanken, das aber doch keine Lösung ist. Es kann ja hier auf Erden auch keine Lösung geben.“ Sophie Scholl¹⁸⁰

Der tiefste Sinn der Askese ist, daß sie das Erbarmen erhält. Der Essende hat immer weniger Erbarmen und schließlich keines. Ein Mensch, der nicht essen müßte und doch gedeiht, der sich geistig und gefühlsmäßig wie ein Mensch benimmt, obwohl er nie ißt, — das wäre das höchste moralische Experiment, das denkbar ist; und nur wenn es glücklich gelöst wäre, könnte man ernsthaft an die Überwindung des Todes denken.“ Elias Canetti¹⁸¹