Pädagogisches Wissen — orientiert an der Disziplin oder an der Profession? Zur Neuordnung des pädagogischen Wissens in der Lehrerausbildung

Zusammenfassung

Die Diskussion um Lehrerbildung ist auf Dauer gestellt und wird permanent geführt. Die gegenwärtige Diskussion ist davon bestimmt, dass in der Universität wie in den Schulen ein Generationenwechsel bevorsteht und dass dieser in einer Situation stattfindet, in der ein umfassender Umbau inneruniversitärer Strukturen angestrebt wird. Weiter sollen mehr Studierende für ein Lehramtsstudium gewonnen, vor allem in Mängelfächern die Ausbildungs-zahlen gesteigert und die Kapazitäten der Universitäten (auf Kosten anderer Studiengänge) erhöht werden. Drittens steht die Struktur der Lehrerbildung und ihre Qualität im Mittelpunkt der Betrachtung. Damit verbunden ist eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit der — in vielen Bundesländern erst seit ca. zwanzig Jahren bestehenden — universitären Lehrerbildung. Die anspruchsvolle Konzeption der Lehrerausbildung wird daraufhin befragt, welches ihre tatsächlichen Effekte und welche Modernisierungen notwendig sind. In die Überlegungen ein gehen Diskussionsergebnisse um eine veränderte Kindheit und Jugend, um Theorien der Schule, ihrer Entwicklung und Steuerung ebenso wie Ergebnisse der Professions- und Expertenforschung. Darüber hinaus kommt die Frage nach dem geeigneten Ort für Lehrerbildung, ihre Gliederung in Phasen und deren Gewichtung und Möglichkeiten ihrer Abstimmung mit Lehrerbildung in Europa in den Focus der Betrachtung. Nicht zuletzt im Rahmen der Umgestaltung der Universitäten werden neue Modelle für Bildung und Ausbildung interessant.