Zusammenfassung
Wie vielfältig und widersprüchlich die Prozesse der Globalisierung auch verlaufen — sie verschärfen die Krise der politischen Repräsentation und verfuhren zur Konstruktion von Elitenbildern, denen dann mit populistischem Protest entgegen getreten werden kann: Davos men gegen Seattle people (Schwengel 2000). Die Krise der politischen Repräsentation (Vester u.a. 2001) hatte schon unter dem Vorzeichen fortgeschrittener kapitalistischer Modernisierung begonnen, nämlich mit technologischem Strukturwandel, Erosion der sozialen Basis kontinentaleuropäischer Wohlfahrtsstaaten, Kultur der Diffusion und Individualisierung, wird aber durch den gegenwärtigen Globalisierungsschub noch einmal zugespitzt, sodass nicht mehr Reform, Transformation oder Neubildung politischer Parteien, Bewegungen und Netzwerke die Antwort zu sein scheint, sondern Elitendezisionismus und unkonzentrierter populistischer Protest. Tatsächlich aber lassen sich schon heute Elemente einer globalen Elitenkonfiguration ausmachen, die es zu sortieren gilt, um zu einer Theorie globaler Elitenbildung zu kommen, in deren Kontext wiederum die europäische Elitenbildung zu verorten ist.
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Schwengel, H. (2004). Auf dem Wege zu globalen Eliten. Neue politische Machtkonstellationen im Entstehen. In: Hitzler, R., Hornbostel, S., Mohr, C. (eds) Elitenmacht. Soziologie der Politik, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80872-1_4
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