Zusammenfassung
Der Elitendiskurs ist ein moderner Diskurs. Wer zu fuhren hat, wer fuhren kann und selbst: wie zu fuhren ist, war in der alten Welt noch keine Frage. Und wenn die Frage gestellt wurde, war die Antwort klar: die Führer natürlich, die sowohl ihre Kompetenz als auch ihre Legitimation ererbt haben. Erst die Vernationalstaatlichung des Politischen, die Verbetrieblichung des Ökonomischen, die (wenigstens ansatzweise) Demokratisierung des BildungsWesens, die Verrechtlichung von Transaktionen als Gleichheitsgenerator und nicht zuletzt die Verwissenschaftlichung des Wissens haben dazu gefuhrt, dass das Führen, die Repräsentation und die Legitimation, zu entscheiden, kontingent wurde. Man mußte nun „auswählen“, und exakt deshalb heißen die Eliten auch Eliten: die „Ausgewählten“. Der Diskurs um die Frage der angemessenen Auswahl von Eliten, von Führungskräften und Entscheidungsträgern wird damit zu einer entscheidenden Frage für die Selbstreproduktion von Gesellschaften.
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Nassehi, A. (2004). Eliten als Differenzierungsparasiten. Skizze eines Forschungsprogramms. In: Hitzler, R., Hornbostel, S., Mohr, C. (eds) Elitenmacht. Soziologie der Politik, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80872-1_2
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