Zusammenfassung
Schon bei meiner ersten Reise als Rockefeller-Stipendiat begegnete mir im Jahre 1953, also vor mehr als einem Vierteljahrhundert, das Problem der Indianer im Südwesten der Vereinigten Staaten. Wie ich bereits erwähnt habe, war ich zuerst an den Pueblo-Indianern in New Mexico interessiert gewesen, über die ich bei Richard Thurnwald viel erfahren hatte, selbstverständlich auch aus den Werken von Emile Durkheim und der Durkheim-Schule (mit den bekannten Mißverständnissen, namentlich in bezug auf die Zunis im Nordwesten von New Mexico). Natürlich spielte dabei ein romantisches Element mit, dem man sich bei diesen erstaunlich intakten Kulturen kaum entziehen kann Durch verschiedene Kanäle waren Nachrichten zu mir durchgesickert über die Künstlerkolonie in Don Fernando de Taos, die von Europaflüchtlingen wie dem britischen Dichter David H. Lawrence (der übrigens Giovanni Verga ins Englische übersetzt hat) und dem Genfer Archäologen Adolphe Bandelier sowie anderen eingeborenen Persönlichkeiten wie Oliver LaFarge, Frances Gillmor u.a. präsidiert wurde; dieses Städtchen lag in unmittelbarer Nähe des Pueblo de Taos, richtiger San Geronimo de Taos, und war gewissermaßen das Ascona des amerikanischen Südwestens. Dies ist übrigens kein ganz aus der Luft gegriffener Vergleich, vielmehr gibt es überraschenderweise ein echtes Bindeglied zwischen den beiden Orten, nämlich den Psychologen Carl Gustav Jung, damals die tragende Säule der EranosStiftung in Ascona, der zeitweise in Santa Fé gearbeitet hat.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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König, R., König, M., König, O. (1999). Indianer, Anglos und Latinos: Eine plurikulturale Gesellschaft im Südwesten der Vereinigten Staaten. In: König, M., König, O. (eds) Autobiographische Schriften. René König · Schriften · Ausgabe letzter Hand, vol 18. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80859-2_16
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-89966-8
Online ISBN: 978-3-322-80859-2
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