Zusammenfassung
Das Modell zur Analyse von Feindbildkonstruktionen gibt den folgenden Ausführungen ihre Struktur: Da die Ideologie hier als faktorieller Rahmen der Sprachbeeinflussung gesehen wird, die zur Herausbildung eigener ‘Ideologiesemantiken’127 führt, ist die Kenntnis der in den Texten vorkommenden Ideologeme (z.B. Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus etc.) von besonderer Relevanz.128 Die Rede von einer ideologischen Gruppe als einer Deutegemeinschaft, die auf ein gemeinsames System von Wirklichkeitsinterpretationen rekurriert, legt eine relative Homogenität der jeweiligen Gesinnung nahe. Diese Annahme gilt es, kritisch zu diskutieren. Deutegemeinschaften müssen, das ist zu zeigen, auf der Basis explizierbarer Kriterien voneinander abgrenzbar sein. Außerdem ist die Frage zu stellen, warum diese oder jene Wörter und Ausdrücke, die der Diskreditierung eines Feindes dienen, als typisch für die gruppenspezifische Ideologiesprache gelten können und sich in ihnen womöglich ein ideologisches Wollen der gesamten Gruppe zu erkennen gibt. Und schließlich muß auch der Zeitraum, in dem die analysierten Texte publiziert wurden, auf begründete Weise eingegrenzt werden.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Pörksen, B. (2005). Gesichtspunkte der Textauswahl. In: Die Konstruktion von Feindbildern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80846-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80846-2_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-33502-5
Online ISBN: 978-3-322-80846-2
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