Zusammenfassung
Bei einer Untersuchung der gegenwärtigen Diskussion des Universalismus darf die Behandlung nicht fehlen, die er im Marxismus erfährt. Die marxistische Gedankenwelt ist zwar zusammengebrochen, es gibt keine ernsthaften Bestrebungen mehr, die ökonomische Grundlage in eine zentralistische Planwirtschaft umzuwandeln, und alle auf diesem Vorhaben gegründeten Ideengebäude haben sich aufgelöst. Das bedeutet aber nicht, dass der Marxismus nicht nachwirkt. Er hat eine zu einschneidende Wirkung auf eine Generation von Intellektuellen gehabt, als dass er spurlos verschwinden könnte; er hat Prägungen verursacht, die in anderen Gedankenwelten weiterwirken. Eine dieser Prägungen ist die Verachtung des normativen Liberalismus und aller Naturrechtsidee im Feminismus und im Kommunitarismus, die wir in den letzten Kapiteln weiterverfolgen werden; die andere Prägung ist gegenteilig und Ergebnis des marxistischen Kryptonormativismus: sie drückt sich in einem starken Streben nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit aus — einer Unterordnung unter die normativen, universalen Vorgaben.
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Tönnies, S. (2001). Totalitarismus — links und rechts vereint. In: Der westliche Universalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80841-7_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80841-7_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-32988-8
Online ISBN: 978-3-322-80841-7
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