Zusammenfassung
A Theory of Justice liegt ein normatives Modell des Bürgers1 zugrunde. Demnach handelt es sich bei den Bewohnern der Rawls’schen Theoriewelt um moralisch gleiche und freie, rationale und vernünftige Personen. Bei einem solchen Modell geht es offenkundig nicht nur um eine Abstraktion, sondern zugleich auch um eine Idealisierung2 der Realität mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit auf die zentralen Zusammenhänge zu lenken, die für die Untersuchung des zu analysierenden Sachverhalts ausschlaggebend sind (vgl. Schelling 1978, 87). Der Sachverhalt, der im Mittelpunkt der weiteren Untersuchung steht, ist der Gerechtigkeitssinn, und der Rawls’sche Modellbürger ist dementsprechend so beschaffen, dass er mittels der Argumente, die Rawls für die beiden Prinzipien der Gerechtigkeit anbietet, von ihrer Richtigkeit überzeugt werden und infolgedessen den Gerechtigkeitssinn — eine stabile und wirksame, positive Einstellung zu gerechtem Handeln — erwerben kann.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schmitt, A. (2005). Das Bürgermodell. In: Bedingungen gerechten Handelns. Forschung Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80825-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80825-7_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14883-0
Online ISBN: 978-3-322-80825-7
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