Skip to main content

Ökologische Entwicklungen 2004

  • Chapter
  • First Online:
Nahost Jahrbuch 2004

Zusammenfassung

Der UNO-Weltbevölkerungsbericht 2004 stellte fest, dass die Bevölkerung weltweit jährlich derzeit um 80 Mio. Personen zunimmt. Davon entfallt ein Großteil auf die islamischen Staaten, weil dort mit religiösen Argumenten Familienplanung ver- oder behindert wird. Die ökologischen Probleme werden sich folgerichtig in den Staaten Nordafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens trotz aller Teilmaßnahmen eher verschärfen als verbessern; zugleich wies der Präsident des World Wildlife Fund Emeka Anyaoka auf die enge Korrelation von hohen Defiziten im Umweltbereich und Armut hin (JA, 23.5.). Die Bilanz der in vielen Staaten 2004 erstellten Umweltberichte war denn auch wenig optimistisch, wenngleich Einschätzungen wie „Umweltverschmutzung = Terrorismus“Einzelfalle blieben (H, 2.4.). Beispiele: In Iran legte das staatliche Environmental Protection Department unter Leitung der iranischen Vizepräsidentin Maa‘ssumeh Ebtekar im Juni dem Kabinett ihren Umweltbericht vor, in dem insbesondere die Gefahr durch schlecht entsorgten Krankenhausabfall angeprangert wurde. Ebtekar plädierte für mehr Umweltforschung und eine Anpassung der Umweltgesetze; zumindest sei der in Vorbereitung befindliche 4. Fünfjahresplan 2005–2009 stärker als seine Vorläufer auf Umweltschutzprogramme ausgerichtet (TT, 22.6.). Im Libanon wurden im November auf einem Umweltforum Immobilienbau, Tourismusprojekte, (illegale) Abholzungen/Rodungen und Steinbrüche als die Hauptfäktoren genannt, die die bewaldeten Bergregionen gefährden (Details OJ, 19.11.). Der zweite Umweltschutzbericht der algerischen Regierung für die Jahre 2002/2003 vom Juni bestätigte u.a. den alarmierenden Grad der Wasser- und Luftverschmutzung und schätzte die Kosten der Umweltbelastung auf 5% des algerischen BIP (EW, 5.7.); ein Problem sei im übrigen die tägliche Abfallbeseitigung (8,5 Mio. Jahrestonnen in den algerischen Städten), für die landesweit nicht mehr als 4.100 Mülllaster zur Verfügung stünden. In Marokko, wo die Kosten der Umweltschäden 2004 auf 20 Mrd. Dirham (= 8% des BIP) geschätzt wurden (Bilanz OP, 9.7.), wurde vor allem der falsche und überdimensionierte Einsatz von Pestiziden als eine der vier wichtigsten Vergiftungsursachen angeprangert (OP, 24.4.).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Mattes, H. (2005). Ökologische Entwicklungen 2004. In: Mattes, H. (eds) Nahost Jahrbuch 2004. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80824-0_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80824-0_6

  • Published:

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-14881-6

  • Online ISBN: 978-3-322-80824-0

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics