Zusammenfassung
„Traditioneller Weise war der Prüfstein für eine Großmacht die ‚Stärke zum Krieg’“3. Ein Staat, der nicht die Freiheit besitzt, anderen Staaten den Krieg zu erklären, ist nicht souverän. Unter den zahlreichen Kriegsgründen hat im Laufe der Weltgeschichte das imperiale Motiv stets eine besondere Rolle gespielt. Alexander der Große führte seine Kriege bereits, um in einem riesigen hellenischen Reich die Länder der damals bekannten Welt unter seine Herrschaft zu bringen. Das Römische Imperium beruhte ebenso auf imperialen Kriegen wie das British Empire. Nur mit Hilfe von Kriegen ließ sich ein Empire errichten und aufrecht erhalten. Diese Doktrin gilt letztlich auch für das Empire Amerika. Kriege sind zu führen, um „Gegnern eine endgültige Niederlage beizubringen“, um einen „Regimewechsel“ herbeizuführen oder um „ausländisches Territorium bis zur Erreichung der strategischen Ziele der USA zu besetzen“4. Allerdings sind Kriege kostspielig, so dass sie nur das letzte Mittel zur Durchsetzung imperialer Interessen sind. Oft sind Drohungen mit einer militärischen Intervention im Falle von „Fehlverhalten“ ebenso wirkungsvoll (Stichwort: Iran). Noch wirksamer ist allerdings eine „geistige Oberhoheit“ des Imperiums über die Gefolgsstaaten, da diese mit erheblich geringeren Kosten verbunden ist.
„Doch Handeln, überzeugtes Handeln, das zu positiven Ergebnissen führt, erzeugt eine Art Windschatten, in den die zögerlichen Nationen und Staatsmänner sich hineinziehen lassen können “1. „Das europäische Völkerrecht des 19. Jahrhunderts, mit seiner schwachen Mitte Europas und den westlichen Weltmächten im Hintergrunde, erscheint uns heute als eine von Riesen überschattete Kleinwelt“2.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Voigt, R. (2005). Imperiale Kriege. In: Weltordnungspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80817-2_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14859-5
Online ISBN: 978-3-322-80817-2
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