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Raum-Ordnung

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Weltordnungspolitik
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Zusammenfassung

Im globalen Zeitalter ist der Nationalstaat nicht mehr der einzige und oft nicht einmal der wichtigste Akteur; neben ihn und manchmal sogar an seine Stelle sind andere mächtige Akteure getreten. Kennzeichen des Staates war aber über Jahrhunderte gerade seine Hoheit über den Raum (Staatsgebiet). „Der Begriff der Territorialität verknüpft so Staat, Gesellschaft, Herrschaft und Raum, ist Teil jenes traditionellen Bedeutungskontextes, der den Staat als Völkerrechtssubjekt bestimmt: die Trias von Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt“3. Als Territorialstaat hat sich der Nationalstaat gegenüber den auf dynastischen Interessen beruhenden Vielvölkerstaaten, für die wechselnde Außengrenzen charakteristisch waren, schließlich — jedenfalls in Europa — durchgesetzt. Während für Staaten ein umgrenztes Staatsgebiet, in dem sie die ausschließliche Souveränität beanspruchen, charakteristisch ist, haben Imperien ein anderes Verhältnis zu Grenzen. Sie betrachten zwar ihre eigenen Grenzen gegenüber den von außen Kommenden als unverletzlich (Beispiel: die elektronisch gesicherte Grenze zwischen den USA und Mexiko). In der umgekehrten Richtung respektieren sie Grenzen anderer Staaten als Hindernisse für im Eigeninteresse liegende Interventionen hingegen keinesfalls. So wurde etwa die territoriale Unversehrtheit des Irak nicht erst im Jahre 2003 mit dem Krieg und der anschließenden Besetzung verletzt, sondern bereits zuvor durch die Errichtung von Flugverbotszonen, in denen Amerikaner und Briten jegliche Aktivitäten der Irakis — einschließlich der Luftüberwachung — mit Waffengewalt verhinderten. Diese Aktionen waren freilich von einem UNO-Mandat gedeckt.

„Es liegt schon in dem weiten Raum etwas Größeres, ich möchte sagen, Schöpferisches“1. „ Jede Raumordnung enthält für alle ihre Träger und Teilnehmer eine Hegung, das heißt eine raumhafte Sicherung ihres Bodens“2

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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Voigt, R. (2005). Raum-Ordnung. In: Weltordnungspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80817-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80817-2_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14859-5

  • Online ISBN: 978-3-322-80817-2

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