Zusammenfassung
Das Konzept der Friedenskonsolidierung (Post-conflict peace-building) fand erstmals 1992 in der „Agenda für den Frieden“ des damaligen UNO-Generalsekretärs Boutros Boutros-Ghali an prominenter Stelle Erwähnung. Dort wird Friedenskonsolidierung gemeinsam mit Konfliktprävention (Preventive diplomacy), Friedensschaffung (Peacemaking) und Friedenssicherung (Peacekeeping) als eines der Handlungsfelder für die Wahrung des Weltfriedens und damit für die Erfüllung des Hauptauftrags der UNO-Charta genannt. Friedenskonsolidierung wird dabei definiert als Surnme der „Maßnahmen zur Bestimmung und Förderung von Strukturen, die geeignet sind, den Frieden zu festigen und zu konsolidieren, um das Wiederaufleben eines Konflikts zu verhindem“.1 Im „Brace-Bericht“ des Panel on United Nations Peace Operations zur Reform der UN-Friedensoperationen aus dern Jahr 2000 wird das Konzept der Friedenskonsolidierung ähnlich gefasst, nämlich als
„Tätigkeit (…), die nach dern Ende eines Konflikts unternommen wird, um ein neues Fundament fur den Frieden zu schaffen and die Instrumente bereitzustellen, mit denen auf diesem Fundament etwas gebaut werden kann, das meter ist als nur die Abwesenheit von Krieg.“2
Die Verankerung der Friedenskonsolidierung in der „Agenda fur den Frieden“ and weiteren zentralen Dokumenten der UNO ist dern Bedeutungszuwachs des Konzeptes nach dern Ende des Ost-West-Konflikts geschuldet. Zurn einen nämlich stieg in den 1990er Jahren der Bedarf an friedenskonsolidierenden Maßnahmen, da mit dern Ende des Ost-West-Konflikts das Interesse der Supermächte an der Alimentierung von Stellvertreterkriegen zurückgegangen war und demzufolge einige innerstaatliche Kriege beendet werden konnten (vgl. Matthies 2002: 327).
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Heupel, M. (2005). Herleitung der Hypothese. In: Friedenskonsolidierung im Zeitalter der „neuen Kriege“. Forschung Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80805-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14816-8
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