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Ferdinand Lassalle und der Lassalleanismus: Zwischen Revolution und Staatssozialismus

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Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland

Abstract

Ferdinand Lassalle (1825–1864) stammte aus einer wohlhabenden Breslauer Kaufmannsfamilie, die dem liberal denkenden assimilierten Judentum zugehörte. Als Jüngling beurteilte er die bürgerliche Gesellschaft nach dem Vorbild der Französischen Revolution und des französischen Frühsozialismus. Seine intellektuelle Brillanz führte ihn in das zentrale Laboratorium des deutschen Geistes, an die Berliner Universtät.l Das gedankliche Rüstzeug zu seiner Gesellschaftskritik bot ihm – typisch für die jungen Intellektuellen seiner Generation – die Philosophie Hegels (mit Einschränkung auch die Fichtes). Genau genommen war Lassalle der Linkshegelianer par excellence, jedoch kein Junghegelianer. Denn obwohl er die junghegelianischen „Halleschen Jahrbücher“ genau kannte, enthalten seine damaligen Aufzeichnungen kaum Spuren des dafür charakteristischen „Feuerbachianismus“.2 Lassalle las Hegel durch eine jakobinische Brille, blieb aber, methodologisch gesehen, orthodoxer Hegelianer.

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Reference

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  18. Vgl. ders., System der erworbenen Rechte, in: LGRS, Bd. 9, 398 Anm.

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  23. Vgl. Lassalle, Arbeiterlesebuch, in: LGRS, Bd. 3, 264.

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Euchner, W., Stegmann, FJ., Langhorst, P., Jähnichen, T., Friedrich, N., Grebing, H. (2005). Ferdinand Lassalle und der Lassalleanismus: Zwischen Revolution und Staatssozialismus. In: Grebing, H. (eds) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80785-4_6

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