Zusammenfassung
Nach ihrem Selbstverständnis weiß sich die Kirche gesandt, in Verkündigung und sakramentalem Tun das Heilswerk Jesu fortzuführen. So hat sie die Pflicht, sich auch um die für das Heil der Menschen bedeutsamen Fragen des politischgesellschaftlichen Lebens zu kümmern. Die soziale Verkündigung der Kirche ist deshalb so alt wie sie selbst und reicht von den Worten Jesu bis zur gegenwärtigen Sonntagspredigt eines Pfarrers oder dem Schulunterricht eines Religionslehrers. Jesus nahm Stellung zu Staat und Obrigkeit, zu Armut und Ehe. Der Apostel Paulus äußerte sich zur staatlichen Regierungsform oder zur Gestaltung häuslicher und famliärer Ordnung. Den Kirchenvätern ging es in der alten Kirche um die Beziehung von Reichtum und Armut oder um die Teilnahme von Christen an öffentlichen Vergnügungen, um das Verhalten christlicher Beamter im Dienst des heidnischen Staates. Im Mittelalter standen das Verhältnis von Papsttum und Kaisertum bzw. Staat und Kirche im Zentrum der Diskussionen, daneben auch die Erlaubtheit des Zinses und die Berechtigung von Unternehmergewinnen.
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Literatur
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Euchner, W., Stegmann, FJ., Langhorst, P., Jähnichen, T., Friedrich, N., Grebing, H. (2005). Einleitung: Katholische Soziallehre — Entwicklung und Konzept. In: Grebing, H. (eds) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80785-4_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80785-4_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-80786-1
Online ISBN: 978-3-322-80785-4
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