Zusammenfassung
In diesem Kapitel — zuerst erschienen in: Jürgen Friedrichs/Wolfgang Jagodzinski (Hrsg.), Soziale Integration. Sonderheft 39 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 1999, 47–65 — wird, basierend auf dem bisher erarbeiteten Verständnis der Differenzierungsstruktur der modernen Gesellschaft, die Integrationsfrage aufgeworfen, die dann auch in allen folgenden Kapiteln dieses Bandes im Vordergrund stehen wird. Hier geht es zunächst um die gesellschaftliche Systemintegration und die zentralen Mechanismen, über die sie gewährleistet wird.
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Literatur
Richard Münch (1994: 59) nimmt dieses Integrationsverständnis entscheidend zurück, wenn er Integration als „… highest degree of fulfillment of the individual function without the subsystems breaking apart…“ begreift. Dies kommt — wohl gegen Münchs Absicht — vielmehr dem im weiteren angesprochenen Integrationsverständnis Luhmanns nahe.
Bereits die Schwierigkeiten, für „Ausdifferenzierung“ eine englische Umschreibung zu finden, dokumentieren die Fremdartigkeit dieser Perspektive für die an Parsons geschulte funktionalistische und „neofunktionalistische“ Differenzierungstheorie — siehe dazu die von nicht allzu großem Verständnis zeugende „Translator’s Note“ in Luhmann (1990b: 416/417), die über die tiefgreifenden Differenzen zu Parsons eher hinwegtäuscht.
Ich greife eine Formulierung von Georg Kneer (1998: 65/66) auf, die dieser allerdings — mir nicht verständlich — gerade dafür benutzt, zu erläutern, was strukturelle Kopplung nicht sei.
Siehe zu diesem Beispiel die systemtheoretische Interpretation von Eichmann (1989), weiterhin auch allgemein Luhmann (1997: 843). Die Einwände von Kneer (1998: 71–79) gegen eine interorganisatorische Abstimmung zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen sind nicht stichhaltig. Wenn die involvierten Organisationen verpflichtungsfähige Verbände sind, können sie für größere Segmente ihres Teilsystems sprechen; und selbst wenn es sich nur um einzelne Leistungsorganisationen handelt, etwa ein Unternehmen und eine Hochschule, die Betriebspraktika als Teil bestimmter Studienfächer vereinbaren, ist dies immerhin ein begrenzter Beitrag zur Integration beider Teilsysteme.
Georg Vobruba (1992) spricht vom „Funktionalismus als Akteurswissen“.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schimank, U. (2005). Funktionale Differenzierung und Systemintegration der modernen Gesellschaft. In: Differenzierung und Integration der modernen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80766-3_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80766-3_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14683-6
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