Zusammenfassung
Seit Beginn der neunziger Jahre des abgelaufenen Jahrhunderts findet in den Sozialwissenschaften eine Revitalisierung des Themas „Zivilgesellschaft“ statt. Es ist von der Auseinandersetzung in den USA inspiriert, in der es um eine Abnahme und einen Wandel des bürgerschaftlichen Engagements seit den sechziger Jahren und insbesondere seit der Zeit der Reagan-Administration in den achtziger Jahren geht (vgl. Wuthnow 2001). Mit dem Begriff der Zivilgesellschaft sind Assoziationen — wie Verbände, Vereine, Initiativen, Bürgerforen oder soziale Bewegungen — im intermediären und (vor)politischen Raum zwischen Gesellschaft und Staat angesprochen, in denen und durch die eine politische Meinungs-, Willens- und Entscheidungsfindung stattfindet und in die Öffentlichkeit getragen wird. Diese Assoziationen als zivilgesellschaftliche Akteure sowie die Entwicklung bürgerschaftlicher Werte und Normen können im Sinn von Putnam (2000) als Sozialkapital einer Gesellschaft gewertet werden, dessen Entfaltung in westlichen liberalen Demokratien von rechtsstaatlichen Garantien negativer und positiver Freiheit beeinflusst ist.
Wir möchten Birthe Schumacher dafür danken, dass sie uns bei der redaktionellen Arbeit unterstützt und die Druckvorlage erstellt hat.
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Literatur
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Birsl, U., Adloff, F., Schwertmann, P. (2005). Wirtschaft und Zivilgesellschaft im sozialwissenschaftlichen Diskurs. In: Adloff, F., Birsl, U., Schwertmann, P. (eds) Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Jahrbuch für Europa- und Nordamerika-Studien Folge 8/2005, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80744-1_1
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