Zusammenfassung
„Jugend als gesellschaftliches Phänomen ist [...] der bunte Kranz, den jeweilige Zustände um den dauernden Kern, die geistige Struktur, der Jugend schlingen“. Mit diesem Satz leitet Siegfried Bernfeld den nachfolgend abgedruckten Text ein und markiert die Perspektive einer sozialwissenschaftlichen Jugendforschung. Bernfeld hatte den Begriff der Jugend bereits in seiner durch den Psychologen Alois Höfler betreuten gleichnamigen Dissertation „Über den Begriff der Jugend“ (1915) entwickelt. Auch das Programm einer sozial wissenschaftlichen Jugendforschung hatte er schon 1914 in einem Aufsatz fur die „Zeitschrift für angewandte Psychologie“ skizziert.
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Literatur
Bernfeld, Siegfried (1921): Kinderheim Baumgarten. Bericht über einen ernsthaften Versuch mit neuer Erziehung. Berlin: Jüdischer Verlag
Bernfeld, Siegfried (1923): Über eine typische Form der männlichen Pubertät. In: Imago 9, 169–188
Bernfeld, Siegfried (1924): Vom dichterischen Schaffen der Jugend. Neue Beiträge zur Jugendforschung (Quellenschriften zur seelischen Entwicklung, Bd. III). Leipzig, Wien, Zürich:
Bühler, Johannes-Christoph von (1990): Die gesellschaftliche Konstruktion des Jugendalters. Zur Entstehung der Jugendforschung am Beginn des 20. Jahrhunderts. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Dudek, Peter (1990): Jugend als Objekt der Wissenschaften. Geschichte der Jugendforschung in Deutschland und Österreich 1890–1933. Opladen: Westdeutscher Verlag
Herrmann, Ulrich (Hrsg.) (1992): Bernfeld, Siegfried: Sämtliche Werke in 16 Bänden. Weinheim/Basel: Beltz
Horn, Klaus-Peter/Ritzi, Christian (Hrsg.) (2001): Klassiker und Außenseiter. Pädagogische Veröffentlichungen des 20. Jahrhunderts. Hohengehren: Schneider
Niemeyer, Christian (1998): Klassiker der Sozialpädagogik. Einführung in die Theoriegeschichte einer Wissenschaft. Weinheim/München: Juventa
Rosenmayr, Leopold (1962): Geschichte der Jugendforschung in Österreich 1914–1931. Wien: Österreich. Inst. f. Jugendkunde
Rosenmayr, Leopold (1974): Jugendbewegung und Jugendforschung. In: Rüegg, W. (Hrsg.): Kulturkritik und Jugendkult. Frankfurt/M.: Klostermann, 61–83
Weiterführende Literatur
Die Werke von Siegfried Bernfeld sind durch die von Ulrich Herrmann editierte Gesamtausgabe inzwischen gut zugänglich:
Herrmann, Ulrich (Hrsg.) (1992): Bernfeld, Siegfried: Sämtliche Werke in 16 Bänden. Weinheim/Basel: Beltz.
Die Bedeutung von Bernfelds Werk für die Jugendforschung wird in den Monographien von Bühl er (1990) und Dudek (1990) differenziert und kenntnisreich herausgearbeitet (s.o.). Lesenwert ist auch immer noch die bereits 1962 von Leopold Rosenmayr vorgelegte „Geschichte der Jugendforschung in Österreich 1914–1931“ (s.o.). Über den Stellenwert der Psychoanalyse in Bernfelds Werk gibt der Sammelband von Fallend/Reichmayr Auskunft:
Fallend, Karl/Reichmayr, Johannes (Hrsg.) (1992): Siegfried Bernfeld oder die Grenzen der Psychoanalyse. Basel/Frankfurt/M.: Stroemfeld/Nexus.
Bernfelds Engagement in der Jugendkulturbewegung beleuchtet Dudek:
Dudek, Peter (2002): Fetisch Jugend: Walter Benjamin und Siegfried Bernfeld — Jugendprotest am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Der Bedeutung des Werkes von Siegfried Bernfeld für die Erziehungswissenschaft hat ein Symposion beim 13. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft seine Aufmerksamkeit gewidmet. Die Beiträge sind gedruckt in:
Benner, Dietrich u.a. (Hrsg.) (1992): Erziehungswissenschaft zwischen Modernisierung und Modernitätskrise. Beiträge zum 13. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft vom 16.–18. März 1992. Weinheim/Basel: Beltz.
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Thiel, F. (2004). Siegfried Bernfeld: Ein Pionier der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung. In: Merkens, H., Zinnecker, J. (eds) Jahrbuch Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80634-5_22
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