Zusammenfassung
Der bildungspolitischen und bildungspraktischen Herausforderung, die aus der ‚Tatsaehe Einwanderungsgesellschaft’ resultiert, wird in der Bundesrepublik bislang nur unzureichend Rechung getragen. Manifeste und latente Formen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus, die gesellschaftliche Diskriminierung von Migrantinnen — auch innerhalb des Bildungssystems — sowie die durch Migration mit bedingte Infragestellung der immer schon problematischen Idee eines kulturell homogenen Nationalstaates sind in komplexer Weise zusammenhängende Dimensionen der Einwanderungsgesellschaft. Auf diese kann nicht angemessen durch einzelne, konzeptionell nicht aufeinander bezogene Vorgehensweisen reagiert werden.
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Literatur
Die Unterscheidung dieser Formen von Diskriminierung wird im folgenden Kapitel ebenso erläutert wie unsere Fassung der Termini Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus.
Die Verabschiedung der „Richtlinien des Rates der Europäischen Gemeinschaft 2000/43/EG zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen Herkunft“vom 29. Juni 2000 ist ein Indiz dafür, dass die Bedeutung der Diskriminierungsproblematik politisch zunehmend Beachtung findet. Allerdings hat die Bundesregierung diese Richtlinien bislang (im August 2004) noch nicht in nationale Gesetzgebung übersetzt. Problematisch ist aber auch die Richtlinie selbst, und dies in zweierlei Hinsicht: Erstens wird hier Ungleichbehandlung aufgrund der Staatsangehörigkeit ausdrücklich aus dem Geltungsbereich der Richtlinie ausgenommen. Zweitens findet mit der Redeweise von „Diskriminierungen aus Gründen der Rasse oder der ethnischen Herkunft“eine fragwürdige Terminologie Verwendung. Auf die zuletzt angesprochene Problematik werden wir noch eingehen.
Dies betrifft auch die Idee der „nationalen Identität“. S. dazu etwa Bauman 1992.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hormel, U., Scherr, A. (2004). Einleitung. In: Bildung für die Einwanderungsgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80633-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80633-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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