Zusammenfassung
Wie im vorangegangenen Kapitel erwähnt, erfolgt in modernen Gesellschaften die soziale Integration offensichtlich zunehmend getrennt von der Ebene der systemischen Inklusion, d.h. für Prozesse der Vergemeinschaftung spielen die soziale Lage oder der Beruf eine zunehmend geringere Rolle. Die zu beobach-tende Vielfalt der Orientierungs-, Einstellungs- und Handlungsmuster fußt auf der Herauslösung der Individuen aus traditionellen sozialen, materiellen und kulturellen Bindungen auf Grund des Wohlstandsanstieges, der Bildungsexpansion und der Entwicklung von der Arbeits- zur Konsum- und Freizeitgesell-schaft (vgl. Beck 1986; 2001; Geißler 2001; Schulze 1992). Diesen Phanomenen trägt seit etwa Mitte der 1980er Jahre auch die Sozialstrukturanalyse Rechnung, indem sie die traditionellen Konzepte von Klassen und Schichten, die sich weitgehend auf ‚objektive ‘Merkmale wie Beruf, Einkommen und Bildung beschränken, urn die soziokulturelle Dimension erweitert, da vieles dafür spricht, dass ‚Lebensstile ‘und ‚soziale Milieus‘32 immer weniger von diesen ‚objektiven ‘Merkmalen abhängen und in wachsendem Maße selbst handlungsleitend und damit sozialstrukturrelevant sind (Hradil 1996: 14f; kritisch: Buth/ Johannsen 1999).
Ein Überblick uber die 》Theoriegeschichte der Milieus《 findet sich bei Matthiesen (1998).
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Manderscheid, K. (2004). Soziale Milieus. In: Milieu, Urbanität und Raum. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80629-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80629-1_4
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