Zusammenfassung
Helmut Schmidt ist der Kanzler, der am konsequentesten und strategisch stringentesten mit seinem Küchenkabinett regiert hat. Dass der Hanseat keine großen Gesprächskreise schätzte, hatte sich ja schon während der Großen Koalition gezeigt. Daher war es folgerichtig, dass Schmidt selbst immer nur kleine Küchenkabinette beschäftigte.333 Schon im Verteidigungsministerium scharte Schmidt ein „kleines Team ideenreicher Leute“334 um sich, in deren Zentrum Willi Berkhan stand. Schmidt hatte Berkhan unmittelbar nach dem Krieg in den Sitzungen des Sozialistischen Studentenbundes in Hamburg kennen gelernt. Schmidt ist bis heute überzeugt, dass Berkhan ihm seine erste Kandidatur für den Bundestag als Kreisvorsitzender der SPD in Hamburg ermöglicht hatte.335 In Schmidts Verteidigungsministerium wurde Berkhan Parlamentarischer Staatssekretär und hielt die Verbindung zur SPD-Fraktion. Schmidt hatte gemeinsam mit seinem Freund ein Grundstück am Brahmsee erworben, zusammen hatten die beiden Ehepaare dort Ferienhäuser errichtet. Berkhan und Schmidt teilten in frühen Bonner Abgeordnetenjahren Wohnung und Auto. Die Freundschaft blieb stabil, auch weil Berkhan dem politisch talentierteren Schmidt nie Steine in den Weg legte und dessen Führungsrolle in der Politik vorbehaltlos akzeptierte. Auch als Kanzler suchte Schmitdt immer den Rat Freundes.336
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. Sibylle Krause-Burger, Helmut Schmidt. Aus der Nähe gesehen, Düsseldorf/ Wien 1980, S. 214
Mainhardt Graf von Nayhauß, Helmut Schmidt. Mensch und Macher, Bergisch-Gladbach 1988, S. 49.
Jonathan Carr, Helmut Schmidt, Düsseldorf u.a. 1993, S. 80.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 480.
Vgl. Schwelien, S. 109.
Carr, S. 27.
Krause-Burger, S. 130.
Carr, S. 80.
Vgl. Krause-Burger, S. 131.
Carr, S. 139.
Vgl. Henkels, Keine Angst, S. 193.
Vgl. ausführlicher dazu Walter/Müller, S. 487 ff.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 148.
Henkels, Keine Angst, S. 193.
Klaus, Böiling, Die letzten 30 Tage des Kanzlers Helmut Schmidt. Ein Tagebuch, Reinbek bei Hamburg 1982, S. 114.
Vgl Hartmut Soel1? Helmut Schmidt. Band 1: Vernunft und Leidenschaft, 1918–1969, München 2003, S. 999.
Nayhauß, Schmidt, S. 49.
Es ist mehr als zweifelhaft, dass Böiling als SPD-Mitglied Schmidt von der Fraktion aufgezwungen wurde, wie der der FDP angehörenden und bis dahin amtierende Regierungssprecher Brandts, Rüdiger von Wechmar, von Schmidt hörte, nachdem der ihm schon den Verbleib auf dem Posten des Regierungssprechers zugesagt hatte (vgl. Rüdiger von Wechmar, Akteur in der Loge. Weitläufige Erinnerungen, Berlin 2000, S. 295 f.).
Zit. nach Nayhauß, Schmidt, S. 48.
Nayhauß, Schmidt, S. 38.
Vgl. Nayhauß, Macht, S. 253.
Vgl. Schwelien, S. 208.
Vgl. Weth, S. 195 ff.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 51 ff. und Henkels, Keine Angst, S. 276.
Böiling wurde bei nahezu allen wichtigen Entscheidungen dazugezogen, etwa bei Kabinettsumbildungen (vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 220).
Nayhauß, Schmidt, S. 106.
Nayhauß, Schmidt, S. 107.
Vgl.Schwelien,S.210.
Vgl. Nina Grunenberg, Vier Tage mit dem Bundeskanzler, Hamburg 1976, S. 21.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 491; Martin Rupps: Troika wider Willen. Wie Brandt, Wehner und Schmidt die Republik regierten, Berlin 2004, S. 236.
Krause-Burger, S. 23.
Carr, S. 140.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 494.
Vgl Krause-Burger, S. 18; Rupps, Troika, S. 181.
Rupps, Troika, S. 147.
Nayhauß, Schmidt, S. 19.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 492 ff. und Krause-Burger, S. 18.
Grunenberg, S. 19.
Vgl. Soell, S. 457.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 12.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 488 f.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 19.
Schwellen, S. 209.
Eigentlich machte Schmidt gar keinen Urlaub. Auf wiederholte penetrante Nachfrage nach der Anzahl der Urlaubstage des Bundeskanzlers sagte der stellvertretende Regierungssprecher Armin Grünewald: „Der Kanzler ist immer im Dienst, er hat nie Urlaub.“ (zit. nach Nayhauß, Schmidt, S. 177).
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 492.
Vgl. Grunenberg, S. 7 und Nayhauß, Schmidt, S. 321.
Vgl. Henkels, Keine Angst, S. 200.
Vgl. ebd.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 204 ff.
Martin Rupps, Helmut Schmidt. Eine politische Biographie, Stuttgart/Leipzig 2003, S. 183.
Vgl. Ben Witter, Prominentenporträts, Frankfurt am Main 1977, S. 47.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 204.
Vgl. Böiling, S. 7 und Nayhauß, Schmidt, S. 148. Weitere Informationen dazu bei Grunenberg, S. 32 ff.
Vgl. Weehmar, S. 296 und Grunenberg, S. 18 (dort finden sich auch genaue Hinweise zum Tagesablauf des Kanzlers).
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 133.
Vgl. ebd., S. 117.
Vgl. Henkels, Keine Angst, S. 200.
Vgl. Böiling, S. 27.
Vgl. Grunenberg, S. 64.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 321.
Nayhauß, Schmidt, S. 320. (Dort finden sich auch weitere Hinweise zum internen Arbeitsablauf im Kanzleramt).
Vgl. Grunenberg, S. 63.
Henkels, Keine Angst, S. 204.
Krause-Burger, S. 215.
Vgl. Nayhauß, Macht, S. 253.
Vgl. Schwelien, S. 126.
Vgl. Grunenberg, S. 88.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 497, und Krause-Burger, S. 19.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 259.
Vgl. ebd., S. 347.
„Wer sich verbessern konnte (…) ging.“(Nayhauß, Schmidt, S. 386).
Nayhauß, Schmidt, S. 322.
Vgl. hierzu und zum Folgenden Nayhauß, Schmidt, S. 323.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 396.
„Wir waren uns nach der Bundestagswahl 1980 einig, dass er aus dem Staatsdienst und aus dem politischen Geschäft ausscheiden und in den Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau eintreten würde. Schüler hatte mehrfach schon Bemerkungen über seine langjährige Überlastung und seine Gesundheit gemacht, und ich fühlte mich verpflichtet, ihn gehen zu lassen.“(Schmidt, Weggefährten, S. 496).
Vgl. Böiling, S. 111.
Nayhauß, Schmidt, S. 396.
Vgl. Franz Walter, Die SPD. Vom Proletariat zur Neuen Mitte, Berlin 2002, S. 212.
Vgl. Grunenberg, S. 13 f.
Nayhauß, Schmidt, S. 390.
Vgl.Carr,S.213.
Vgl. Nayhauß, Schmidt, S. 388 f. und S. 443.
Vgl. etwa Nayhauß, Schmidt, S. 437.
Schmidt, Weggefährten, S. 239.
Vgl. Schmidt, Weggefährten, S. 239.
Schwelien, S. 168.
Vgl. ebd., S. 495.
„Bis tief in die Nachtstunden sah man Huonker in seinem Büro sitzen, der unter der Bürde seines Amtes rasch zu altern began“, so die Beobachtung eines damaligen Redenschreibers von Schmidt: Jochen Thies, Helmut Schmidts Rückzug von der Macht. Das Ende der Ära Schmidt aus nächster Nähe, Stuttgart-Bonn 1988, S. 37.
Thies, S. 36.
Carr, S. 141.
Vgl. Carr, S. 141.
Vgl. Wolfgang Jäger/Werner Link, Republik im Wandel (1969–1982). Die Ära Schmidt 1974–1982. Geschichte der Bundesrepublik Band 5, Stuttgart 1987, S. 220.
Vgl. Weth, S. 203 ff. und das Beispiel bei Böiling, S. 78 f.
Nayhauß, Schmidt, S. 443.
Vgl. Böiling, S. 47 und Nayhauß, Schmidt, S. 469.
Carr, S. 237.
Nayhauß, Macht, S. 254.
Vgl Böiling, S. 51 und 63.
Böiling, S. 35.
Vgl. Rupp, Troika, S.299.
Vgl. Böiling, S. 52.
Vgl. ebd S. 87.
Vgl Schwelien, S. 245.
Vgl. auch Henkels, Keine Angst, S. 193.
Zu den Fähigkeiten eines dieser Referenten sehr kritisch Thies, S. 39.
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Müller, K., Walter, F. (2004). Kleeblätter bringen Glück und können effizient sein: Helmut Schmidt. In: Graue Eminenzen der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80618-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80618-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14348-4
Online ISBN: 978-3-322-80618-5
eBook Packages: Springer Book Archive