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Zusammenfassung

Alle kennen sie. Nur die Verfassung nicht. In den Gesetzbüchern der Bundesrepublik Deutschland findet sich kein Wort über die Küchenkabinette. Formal sind sie nicht legitimiert.1 Und doch bestimmen sie zu einem Gutteil unseren Regierungsalltag. „Es hat zu allen Zeiten Menschen gegeben, die nicht im Vordergrund geschichtlicher Ereignisse gestanden, sie indessen in ganz bestimmten Augenblicken und in ganz bestimmten Situationen entschieden beeinflusst haben.“2 So sind die großen politischen Entscheidungen in der Geschichte der Bundesrepublik ohne die Arbeit von Küchenkabinetten wohl nicht zu erklären. Die Soziale Marktwirtschaft wird zwar heute mit Ludwig Erhard verbunden, wurde aber eben vorwiegend von den Wirtschaftswissenschaftlern der „Freiburger Schule“ erdacht und konzipiert. Ohne die Person von Alfred Müller-Armack wäre sie jedenfalls in dieser Form nicht in Politik übersetzt worden. Die Westbindung der Regierung Adenauer wäre vermutlich nicht in der uns bekannten Form vollzogen worden, hätten dem Kanzler nicht Berater wie Herbert Blankenhorn und Walter Hallstein zur Seite gestanden. Die Ostpolitik in der Ära Brandt ist ohne Egon Bahr schlechthin undenkbar, ebenso wie die Deutsche Einheit ohne Horst Teltschik.

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Literatur

  1. Rudzio etwa betrachtete das Küchenkabinett in der Großen Koalition als „beunruhigendes Phänomen“ (Rudzio, Wolfgang, Die Regierung der informellen Gremien. Zum Bonner Koalitionsmanagement der sechziger Jahre, in: Wildenmann, Rudolf (Hg.), Sozialwissenschaftliches Jahrbuch für Politik, München 1972, S. 350) und auch Helmut Schmidt wendet sich gegen diesen Begriff (vgl. Schmidt, Helmut, Weggefährten. Erinnerungen und Reflexionen, Berlin 1998, S. 490).

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  2. Alex Natan, Graue Eminenzen. Geheime Berater im Schatten der Macht, München 1971, S. 7.

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  3. „In der Beschäftigung mit dem Thema Politikberatung sowie in der politikwissenschaftlichen Forschung werden die Büroleiter als die vielleicht wichtigsten Berater des politischen Spitzenpersonals bislang weitgehend ignoriert.“ (Thomas Saretzki, Ratlose Politiker, hilflose Berater? Zum Stand der Politikberatung in Deutschland, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 12 (1999), H. 3, S. 2–7.) Einige allgemeine Hinweise finden sich bei Werner Filmer/Heribert Schwan, Helmut Kohl, Düsseldorf/ Wien 1985, S. 224 ff.

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Müller, K., Walter, F. (2004). Einleitung. In: Graue Eminenzen der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80618-5_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80618-5_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14348-4

  • Online ISBN: 978-3-322-80618-5

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