Vom Marlboro-Mann zum Metrosexuellen? Das gewandelte(?) Männerbild in den Medien

Zusammenfassung

Das Männerbild in den Medien wird immer ambivalenter, immer differenzierter, immer widersprüchlicher. Nicht nur das Männersondern damit auch das gesamte Menschenbild: „Das Identitätsprogramm der Moderne, das den männlichen Menschen aus einem Guss, den immer souveränen Kapitän auf schlingernder See verlangte, beruhte immer schon auf einer Selbsttäuschung der Moderne und produzierte eine Überforderung der Individuen. Die Überforderung verband sich leicht mit dem Ruf nach neuer Einfachheit und Eindeutigkeit,…des Autoritarismus, in der sich, nach Erich Fromm, das moderne, überindividualisierte Individuum immer wieder flüchtete“(Klaus Ottomeyer). Ein Produkt dieses Strebens war der Marlboro-Mann, der einsam durch die Prärie reitet und sich dann am Lagerfeuer verwöhnen lässt. Sein Gegenprogramm wurde in der 68-er Bewegung entwickelt, zumindest virtuell, manchmal auch real: Der „Softie“, der das scheinbar Männliche in sich ablehnte, wenigstens zurückstellte und auch mit zuvor weiblich geltenden äußeren Attributen (lange Haare, bunte Kleidung) die klassische Rollenzuteilung der Nachkriegszeit in Frage stellte.