Zusammenfassung
Als im Verlauf der jüngsten Auseinandersetzungen um die sog. Hartz-Reformen — vor allem von Seiten der Oppositionsparteien — darauf hingewiesen wurde, dass es bei der Reform der arbeitsmarktpolitischen Infrastruktur in Deutschland auch darum gehen müsse, die auf kommunaler Seite ausgebildeten Kompetenzen für zielgruppenspezifische Unterstützungsmaßnahmen nicht verkümmern zu lassen, streifte das Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit einen Moment lang ein Ensemble von Organisationen, das sonst nur selten noch öffentliche Beachtung findet — nämlich jene Einrichtungen, die gemeinhin unter dem Label ‘Beschäftigungsgesellschaft’ firmieren. Ihre genaue Zahl ist nicht bekannt, es gibt keine offiziellen Schätzungen, aber es kann eine Zahl von zwei- bis dreitausend vermutet werden. Es handelt sich um Organisationen, deren Tätigkeit bis heute einerseits von der kommunalen Politik bzw. Verwaltung sowie Akteuren der lokalen Zivilgesellschaft und andererseits von den zentralen Programmen der ehemaligen Bundesanstalt für Arbeit (jetzt: Bundesagentur) geprägt wird. Bekannt sind sie hauptsächlich als Orte, in denen Arbeitslose und erwerbslose Sozialhilfeempfänger in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) und Maßnahmen im Rahmen der Sozialhilfe beschäftigt werden, an Trainingsmaßnahmen verschiedener Art teilnehmen oder soziale Unterstützung und Vermittlungshilfen erhalten, so dass ihre Chancen auf Beschäftigung im ‘ersten Arbeitsmarkt’ verbessert werden.
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Bode, I., Evers, A., Schulz, A. (2004). Beschäftigungsgesellschaften als Soziale Unternehmen — die Gemeinwirtschaft neu erfinden?. In: Hanesch, W., Krüger-Conrad, K. (eds) Lokale Beschäftigung und Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80586-7_11
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