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Arbeit und Geschlecht in ostdeutschen Transformationsprozessen

  • Chapter
Hybride Geschlechterpraktiken

Part of the book series: Forschung Soziologie ((FS,volume 205))

  • 86 Accesses

Zusammenfassung

Der Wandel der Erwerbsarbeit, der sich in veränderten Formen ihrer Regulierung, in der wachsenden EntStandardisierung der Beschäftigungsverhältnisse, der Flexibilisierung von Arbeitszeiten wie Arbeitsinhalten ausdrückt, ist seit geraumer Zeit Gegenstand der soziologischen Diskussion. Dabei werden sowohl gesellschaftspolitische Fragen anhand von unterschiedlichen Entwicklungsszenarien zur Zukunft bzw. zum Ende der Erwerbsgesellschaft (vgl. etwa Beck 1999, Bonß 2000, Bude 2000, Gottschall/Pfau-Effinger 2002, Lenz u. a. 2001, Schmid 2000) äußerst kontrovers verhandelt, als auch Fragen des Bedeutungswandels von Erwerbsarbeit und ihrer Verknüpfung mit anderen Lebenssphären aufgegriffen (Voß 1994, Pongratz/Voß 2000). Denn die Wandlungsprozesse in dieser zentralen gesellschaftlichen Teilsphäre haben weitreichende Konsequenzen für die Lebensführungen der Gesellschaftsmitglieder ebenso wie für die gesellschaftlichen Makrostrukturen und ihre institutionell-politische Regulierung.

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Literatur

  1. Obgleich zweifelsohne auch die Kategorie ‚Ethnizität‘für die Lebenschancen der Befragten als Inhaberinnen der deutschen Staatsbürgerschaft und als RepräsentInnen ‘weißer‘Hautfarbe äußerst relevant ist (vgl. etwa Gümen 2001 oder Klinger 2003), ist ihre Wirkungsweise im Rahmen dieser Untersuchung nicht rekonstruier- und reflektierbar. Die Interviews zu den Verknüpfungen von Arbeit und Leben berühren die Praxis des Differenz-Setzens qua Ethnizität thematisch nicht. Auch in den Arbeitszusammenhängen scheint aufgrund ihrer — mit Blick auf ethnisierende Differenzkonstruktionen — recht homogenen Zusammensetzung dieser Modus der Differenzierung und Hierarchisierung wenig aktiviert zu werden.

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  2. Der Begriff zielt auf die Organisationsprinzipien, die Macht — und Herrschaftszusammenhänge, durch welche die beiden Genusgruppen in einer Gesellschaft zueinander in Beziehung gesetzt werden. Geschlechterverhältnisse konfigurieren sich in der sozialen Realität als soziale Schichtung, als Legitimierungsmuster innerhalb der gesellschaftlichen Genderordnung und als institutionell verfestigte Regelungen (vgl. Becker-Schmidt/Knapp 1995: 18).

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  3. Sedef Gümen (1998) bemerkt mit Bezug auf Becker-Schmidt und Knapp zu Recht kritisch, dass es eine generell ‚dominante‘soziale Inferiorität der weiblichen Genusgruppe nicht gibt, da diese bspw. durch das Stratifikationsmerkmal Ethnizität durchkreuzt wird. Nach Gümen gibt es nicht ‚erst‘Frauen und Männer (nach welchen Kriterien auch immer hervorgebracht) und ‚dann‘ethnisierende Differenzsetzungen, sondern Konfigurationen unterschiedlicher sozialer Verhältnissetzungen und abgestufter Hierarchisierungen.

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  4. Die Bezeichnung von ‚Geschlecht‘als Dimension sozialer Ungleichheit knüpft an ungleichheitssoziologische Definitionen an, wie sie bspw. Reinhard Kreckel vorgelegt hat. Soziale Ungleichheit „liegt immer dann vor, wenn bestimmte soziale Differenzierungen es mit sich bringen, daß einzelne Individuen oder Gruppen in dauerhafter Weise begünstigt, andere benachteiligt sind.“ (1997: 16f) Dabei unterscheidet Kreckel unterschiedliche „Aggregatzustände“ sozialer Ungleichheit: die relationale Form, die sich als asymmetrische Beziehung zwischen Menschen zeigt, und die distributive Form, die sich auf die ungleiche Verteilung von Gütern wie Reichtum und Wissen bezieht (ebd.: 19). Generell zielen soziale Ungleichheiten (,alte‘-wie etwa vertikale Schichtungs- und Klassenungleichheiten, ebenso wie ‚neue‘— Geschlechterungleichheiten, regionale Disparitäten, Benachteiligungen von Minderheiten und sozialen ‚Randgruppen‘, Gerontokratie etc.) auf die ungleiche Verteilung von Lebens- und gesellschaftlichen Partizipationschancen. Dabei verweist Kreckel auf vier strategische Ressourcen, deren Zugänglichkeit ungleiche Lebensbedingungen generiert: 1. Materieller Reichtum, 2. Symbolisches Wissen, 3. Hierarchische Organisation und 4. Selektive Assoziation (ebd.: 20). Wenn ich im Folgenden von Geschlecht als Dimension sozialer Ungleichheit spreche, so ist damit der systematische bzw. gesellschaftlich verankerte Charakter gemeint, mittels dessen geschlechterungleicher Lebenschancen generiert werden. Insofern überlappen sich hier die Begriffsbestimmungen ‚Strukturkategorie‘und ‚Ungleichheitsdimension‘. Gleichzeitig unterscheiden sich beide Begriffe in ihrer Ausrichtung. Nimmt die Formulierung ‚Strukturkategorie‘die grundsätzliche Formbestimmtheit von Gesellschaften und die Verhältnissetzungen einzelner Teilbereiche entlang der Kategorie Geschlecht in den Blick (eine andere Verhältaissetzung wäre jene zwischen Kapital und Arbeit), zielt die ‚Dimension sozialer Ungleichheit‘stärker auf die Ebene der Lebenschancen der Individuen. Und diese stellen sich als Legierung mit anderen o.g. Ungleichheitsdimensionen dar. In gewisser Weise ist Geschlecht als Ungleichheitsdimension weniger hoch angebunden als mit der ‚Strukturkategorie‘betont wird.

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Völker, S. (2004). Arbeit und Geschlecht in ostdeutschen Transformationsprozessen. In: Hybride Geschlechterpraktiken. Forschung Soziologie, vol 205. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80566-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80566-9_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14242-5

  • Online ISBN: 978-3-322-80566-9

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