Zusammenfassung
Während Bevölkerungsforscher, Rentenexperten und Sozialwissenschaftler schon seit den 1980er und 1990er Jahren auf den demografischen Wandel in Deutschland hinweisen, ist erst seit wenigen Jahren der Umbruchprozess auch Gegenstand der allgemeinen öffentlichen Diskussion. Herwig Birg, Professor für Bevölkerungsforschung an der Universität Bielefeld, merkte noch 1999 an, dass die demografische Entwicklung von der Politik und der Gesellschaft tabuisiert und ignoriert würde und dass die Deutschen Gefahr liefen, von den Nachkommen einst der „Verdrängung der Zukunft“bezichtigt zu werden (vgl. Frankfurter Rundschau, 13.1.1999). Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind diese Mahnungen hoch aktuell, denn trotz der Thematisierung des Wandels bleiben wichtige Aspekte deutlich unterbelichtet, obgleich sich verschiedene Medien — häufig mit dramatisierendem Unterton — den Veränderungen widmen. Der Stern titelt Wir haben ein Problem (2.9.2003) und die Frankfurter Rundschau erwartet einen War for Talents beim Kampf der Betriebe um Führungskräfte (27.12.2003). Die Zeit sieht Das kinderlose Land als vergreiste Republik (15.1.2004), da — so die Financial Times Deutschland (7.10.2003) — die Überalterung in Deutschland nicht mehr zu stoppen sei. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sorgt sich am 20.1.2004: Arbeitskräftemangel mindert Deutschlands Wachstumschancen und auch Der Spiegel meinte am gleichen Tag: Die Jungen können unseren Lebensstandard nicht halten.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Frevel, B. (2004). Schicksal? Chance? Risiko? — Herausforderung demografischer Wandel!. In: Frevel, B. (eds) Herausforderung demografischer Wandel. Perspektiven der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80562-1_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14228-9
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