Alles, was Recht ist: Recht und Justiz im Spiegel von Pressekommentaren

Zusammenfassung

Zu den wichtigen Themenbereichen öffentlicher Debatten gehören die Rechtsordnung und die Rechtspolitik. Im Vergleich zu anderen Bereichen sind diese allerdings schwerer greifbar, als „Querschnitt-Ressort“ haben sie potenziell mit Allem zu tun, treten dafür aber auch nur selten ganz für sich in Erscheinung. In der journalistischen Profession hat sich zwar die Rolle des „Gerichtsreporters“ herausgebildet, diese bleibt aber eng bezogen auf Reportagen über einzelne Prozesse und hat nicht den Status eines Ressorts erlangt, anhand dessen die Grundstrukturierung aktueller öffentlicher Kommunikation erfolgt, wie dies etwa bei den Bereichen Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Vermischtes der Fall ist. Entsprechend liegen bisher auch nur wenige Untersuchungen über Inhalte und Darstellungsformen der rechtsbezogenen Berichterstattung vor. Zu den wenigen Beispielen gehört etwa ein früher Sammelband von Wassermann (1980), der das Thema bereits gut strukturiert, indem er sich zunächst mit dem Verhältnis von Justiz und Öffentlichkeit als zwei bedeutende Kontrollinstanzen der Demokratie auseinandersetzt, dann die Kritik der Justiz durch die Medien und die Darstellung von Kriminalität in den Medien untersucht und schließlich die Arbeit der Gerichtsberichterstattung und der Öffentlichkeitsarbeit in der Justiz darstellt (zum letzten Punkt siehe auch Marschall 2003).