Zusammenfassung
Drei grundlegende Fragen werden in diesem Teil des Buches beantwortet: Erstens, wie lässt sich das Fremde bestimmen, was ist unter Fremdheit zu verstehen und wie kommt es gesellschaftlich dazu, dass Personen als fremd wahrgenommen und eingeordnet werden? Zweitens, wie haben sich diese Konstruktionen mit der gesellschaftlichen Modernisierung gewandelt; welche Menschen und Gruppen von Menschen werden insbesondere unter den Bedingungen heutiger, funktional differenzierter Gesellschaften als Fremde angesehen? Drittens sollen die unter diesen Fragen diskutierten theoretischen Prämissen an dem hier untersuchten empirischen Fall überprüft werden: Welche Menschen werden von den jungen Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland heute als Fremde wahrgenommen?
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Literatur
Dieser Aspekt scheint auch der ursprünglich dominierende zu sein, denn etymologisch lässt sich ‚fremd‘ aus dem rekonstruierten germanischen Wort fram herleiten, das ‚weg von‘ oder ‚fern von‘ bedeutete (vgl. Münkler & Ladwig 1998: 12).
Die Migrationsgeschichte beider deutscher Staaten wird hier allerdings nicht ausführlich beschrieben — dies wäre ein eigenes Thema, das viel Raum beansprucht und zudem nur wenig direkte Anschlusspunkte an die hier gestellten Untersuchungsfragen aufweist (vgl. dazu Bade 1993, Sassen 1996).
Zur Frageformulierung vgl. Anhang 2, Frage 2, zur Methode vgl. Kleinert (2000a).
Studien, die Medienberichterstattung und Bevölkerungseinstellungen vergleichend im Längsschnitt untersuchen, gibt es nur wenige, so dass kaum gesicherte Forschungsbefunde vorliegen (zum Forschungsstand vgl. Wassermann 1997). Inhaltsanalysen erbrachten den Schluss, dass die Berichterstattung über Migranten stark durch den Nachrichtenfaktor ‚Negativität‘ geprägt ist und dass zwischen ‚erwünschten‘ und ‚unerwünschten Ausländern‘ unterschieden wird. Die Gruppen, die auf diese Weise konstruiert werden, entsprechen stark dem Bild der Ausländer, das von den Befragten gezeichnet wird (vgl. Mertens et al. 1986, Rührmann & Kollmer 1987).
Zum Vorgehen vgl. Kleinert (2000b).
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kleinert, C. (2004). Die soziale Konstruktion des Fremden. In: FremdenFeindlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80550-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80550-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14202-9
Online ISBN: 978-3-322-80550-8
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