Gesellschaftlicher Pluralismus in der Menschheit. Vom ius inter gentes zum ius gentium

Zusammenfassung

Vom österreichischen Völkerrechtslehrer und Rechtsphilosophen Alfred Verdross stammt die Formel vom ius gentium zum ius inter gentes. Das ius gentium der römischen Juristen und in Folge der traditionellen Naturrechtslehre wird als das Recht der Menschheit verstanden, das als sekundäres oder angewandtes Naturrecht — eben in der Anwendung des Naturrechts und seiner Prinzipien auf Grund der gleichen Menschennatur und mit der gleichen Vernunft — „vermittels der gemeinsamen Erfahrung der Völker in der Begründung ihrer zivil- und völkerrechtlichen Einrichtungen wirksam wird.“Infolge der Völkerrechtsgeschichte nach Hugo Grotius und nach dem Westfälischen Frieden schreibt der eben zitierte Johannes Messner weiter: „Das ius gentium ist wesentlich verschieden von dem, was wir heute als,,Völkerrecht‘bezeichnen; denn dieses ist zwischenstaatliches Vertragsrecht.“¹