Medien als Ideologie

Zusammenfassung

Auf der Suche nach einer politisch bewußten kritischen Analyse der Rolle der Massenmedien als sozialer Institution tut man gut daran, auf die Zeit der Einführung der elektronischen Medien zurückzublicken, als, unter dem unmittelbaren Eindruck der Erfahrungen mit den Indoktrinationsmethoden der totalitären Regime und der Kriegspropaganda des Zweiten Weltkriegs, die politischen Funktionen der Medien noch heftiger diskutiert wurden, als dies lange Zeit danach der Fall war. Bereits in den dreißiger Jahren hatte eine Gruppe von Kritikern eine Theorie der Massenkommunikation in der zeitgenössischen Gesellschaft entworfen, die sich besonders mit den ideologischen Funktionen der Medien als Hauptpfeiler einer allgemein konstatierten Bewegung hin auf eine Massenkultur beschäftigte. Dabei interessierte weniger die Ideologie der von den Medien hervorgebrachten Inhalte als die Frage nach den Medien als Dieologie, im Sinne der Verkörperung des Wesens einer Gesellschaftsformation in deren Kultur- und Kommunikationsapparaten. Gemäß Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, zwei Vertretern der ersten Generation des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, läuft ein Prozeß der Rationalisierung der Kultur parallel zur Rationalisierung der Arbeitswelt und führt von der Herrschaft über die Natur zur Herrschaft über Menschen.

Das Ganze ist das Unwahre. Theodor W. Adorno