Zusammenfassung
Die positivistische Forschungstradition stellt seit dem Zweiten Weltkrieg den in der amerikanischen Wissenschaft vorherrschenden Ansatz dar und hat mit der mediensoziologischen Theorie von Paul F. Lazarsfeld zur Etablierung eines dominanten Paradigmas geführt.1 Dieses in der Medienforschung seit langer Zeit vorherrschende Paradigma läßt sich klar durch eine bestimmte Ideenstruktur und einen Kanon typischer Methoden charakterisieren, welcher nicht selten diejenigen der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik, zu imitieren versucht: Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit liegt in der Suche nach spezifischen Wirkungen der kommunikativen Inhalte auf Bewußtsein und Verhalten von Individuen. Die einfachste Version dieses Modells definiert der quantifizierende Wirkungsforscher folgendermaßen: „Wirkungen werden verstanden als Veränderung des Wissens, der Einstellungen und des Verhaltens beim Rezi-pienten R durch Stimuli der Massenkommunikation eines Mediums M.“2 Größter Wert wird dabei auf die Meßbarkeit der „Wirkungen“ der Medien auf die „Einstellungen“ und „Meinungen„ des Medienpublikums gelegt. Wie in der Mechanik soll dies vonstatten gehen: Der Sender schießt eine Nachricht ab, die eine bestimmte Intensität aufweist und, wenn sie auf eine Person trifft, bei dieser eine bestimmte meßbare Wirkung hinterläßt. Dieses Modell wurde auch als „Kanonentheorie„ der Kommunikation bezeichnet.
Größere Gebäude kennen sie nicht als solche, die ein einziger zu bauen imstande ist. Bertolt Brecht
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schuster, T. (2004). Starke Medien, schwache Wirkung?. In: Staat und Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80542-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80542-3_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14184-8
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