Zusammenfassung
Die Zuwanderung von Angehörigen ethnisch fremder Gruppen in eine Nationalgesellschaft ist für alle beteiligten Akteure eine große Herausforderung. Einerseits wird die Selbstverständlichkeit von Werten und Normen — die Kultur -der Einheimischen plötzlich in Frage gestellt, ihre sozialen Produktionsfunktionen bedroht, Konkurrenz entsteht. Andererseits müssen die Zuwanderer neue Handlungsstrategien entwerfen, die es ihnen erlauben, sich in der Aufnahmegesellschaft zurechtzufinden und ihre Interessen durchzusetzen. Für beide Gruppen existieren dabei prinzipiell jeweils zwei Möglichkeiten der Reaktion: Für die Einheimischen besteht die Wahl zwischen Akzeptanz oder Abwehr der Fremden und für die Zuwanderer zwischen der Orientierung an der Herkunftsgesellschaft und/oder an der Aufnahmegesellschaft. Je nachdem, für welche der alternativen Handlungsoptionen sich die Einheimischen und die Zuwanderer entscheiden, können wiederum verschiedene (Gegen-)Reaktionen ausgelöst werden. Die Assimilations- bzw. Integrationsbereitschaft von Mehrheit und Minderheit steht also in einem wechselseitigem Verhältnis zueinander. Da die Mehrheit jedoch die größere Definitionsmacht hat, verfügt sie über ein ungleich größeres Potenzial, die (interethnische) Beziehung zu bestimmen.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Steinbach, A. (2004). Der Einfluss von sozialer Distanz auf die Eingliederung von Zuwanderern in Deutschland. In: Soziale Distanz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80531-7_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14166-4
Online ISBN: 978-3-322-80531-7
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