Skip to main content

Public Relations als Kommunikationsfunktion des Unternehmens

  • Chapter
Book cover Public Relations ohne Grenzen?

Zusammenfassung

Die PR ist eine der zentralen Kommunikationsfunktionen des Unternehmens. Als Teilbereich der Unternehmenskommunikation ist sie darauf ausgerichtet, das Vertrauen und Verständnis von für das Unternehmen relevanten Teilen der Öffentlichkeit zu gewinnen. Sie wird im 21. Jahrhundert nicht mehr länger als Unterfunktion des Marketing verstanden, sondern zunehmend als Managementfunktion. Der PR-Verantwortliche wird zum zentralen Faktor der Unternehmens-PR, indem er nicht nur über bestimmte Fähig- und Fertigkeiten verfugen muss, sondern auch die Unternehmensleitung strategisch und kommunikativ beraten soll. Kapitel zwei stellt die Grundzüge der PR dar (Abbildung 5). Die PR-Funktion wird mit ihren zentralen Zielen und Aufgaben in das Feld der Unternehmenskommunikation eingeordnet und von anderen Teilbereichen abgegrenzt. Auf Basis dieser Abgrenzung wird in Abschnitt 2.1.1 eine Arbeitsdefmition von PR formuliert. Im Anschluss daran sollen -nach einer kurzen Betrachtung der PR aus systemtheoretischem Blickwinkel (Abschnitt 2.1.2) — zentrale Erklärungsansätze zur Funktion der PR beschrieben und bewertet werden (Abschnitt 2.1.3). Im Hinblick auf die Kernfragen dieser Arbeit nach einem möglichen Zusammenhang von Kultur und PR sowie nach Zusammenhängen zwischen den PR-Elementen selbst gewinnen zwei weitere Aspekte im zweiten Kapitel an Bedeutung:

  1. 1.

    Um PR in verschiedenen Kulturen analysieren und klassifizieren zu können, muss ein möglichst kulturneutrales Analyseraster entwickelt werden, anhand dessen die PR-Praxis beschrieben und gemessen werden kann. Kapitel 2.2 stellt die zentralen Charakteristika von PR innerhalb der Oberkategorien Interaktion, Managementfunktion und Prozess dar, die Basis für ein solches Raster sein sollen. Darüber hinaus soll gezeigt werden, dass sie ein in sich geschlossenes Aussagensystem darstellen.

  2. 2.

    Will man die PR-Praxis eines Landes untersuchen, so müssen mögliche Rahmenfaktoren sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens berücksichtigt werden. Einer dieser möglichen gesellschaftlichen Einflussfaktoren für die PR ist die Kultur. Hinzu kommt jedoch eine Reihe anderer Faktoren, die als mögliche Erklärungsvariable neben die Kultur treten, wie z.B. politisch-ökonomisches System, Mediensystem, Rolle der Öffentlichkeit oder so-zio-kulrurelle Einflüsse eines Landes (Kapitel 2.3).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. z.B. als Event-PR, Online-PR oder über das Sponsoring (vgl. Bogner, 1999; vgl. Stender-Monhemius, 1999, S. 49 ff.; vgl. Bruhn, 1997).

    Google Scholar 

  2. Zur historischen Entwicklung der PR in den USA vgl. exemplarisch Marston (1963), Bernays (1923; 1955), Cutlip (1994) und Ewen (1997), für Deutschland z.B. Hundhausen (1951; 1969), Oeckl (1964; 1994; 2000), aber auch Bentele (1997b), Szyska (1997a/b; 2001), Fröhlich (1997) und Nessmann (2000).

    Google Scholar 

  3. Gemeint ist damit die Aufgabe, für das Unternehmen konflikthaltige Themen zu erkennen, in ihrer Entwicklung zu beobachten, sie kommunikativ zu steuern und von Gefahren zu Chancen zu wandeln (vgl. Röttger, 2001, S. 16 f.; vgl. Merten, 2000, S. 155; vgl. Liebl, 2000/1996; vgl. Heath, 1997; vgl. Heath/Nelson, 1986, S. 11 ff; vgl. Chase, 1984).

    Google Scholar 

  4. Long und Hazleton (1987) nennen als zusätzliches Umweltsystem das „competitive system“, also den Einfluss des Wettbewerbs.

    Google Scholar 

  5. z.B. in Form der Persuasionstheorien.

    Google Scholar 

  6. Kunczik (1993, S. 121) fasst diesen PR-Ansatz in Bezug auf Luhmanns funktional-strukturelle Systemtheorie unter den Oberbegriff der struktur-funktionalistischen Analyse, wenn er schreibt: „Das Ziel Struktur-funktionaler Analyse [ist es; S.H.], aufzuzeigen, inwieweit die Teile (Subsysteme) eines Systems zum Funktionieren des Gesamtsystems beitragen bzw. nicht beitragen.“

    Google Scholar 

  7. Für die Entwicklung und Rolle des Dialogs als Element der PR-Theorie vgl. vertiefend die Ausführungen von Kent/Taylor (2002).

    Google Scholar 

  8. Der Begriff der Kommunikationspolitik meint „die bewußte Gestaltung der auf den Markt gerichteten Informationen eines Unternehmens zum Zweck der Beeinflussung von Meinungen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen gemäß spezifischer Zielsetzungen des Unternehmens“ (Meffert, 1986, S. 443). Die Kommunikationspolitik im Rahmen des Marketings beschränkt sich also auf die kommunikative Bearbeitung des Marktes.

    Google Scholar 

  9. vgl. auch Peters/Austin (1985).

    Google Scholar 

  10. Das Idealbild von PR als Interessenausgleich, wie es Grunig und Hunt im Rahmen des vierten PR-Modells definieren, ist keineswegs eine neue Idee von 1984. Bereits Hundhausen (1969, S. 24 ff.) versteht die Aufgabe der PR darin, „in sozialen Prozessen Übereinstimmungen (adaptations, adjustments oder identites of interests) herbeizuführen“.

    Google Scholar 

  11. siehe z.B. Mintzberg (1973).

    Google Scholar 

  12. Die Rolle des Kommunikationsmanagers, die von allen PR-Rollen am stärksten dialogisch ausgerichtet ist, wird meist weiter in mehrere Kernelemente aufgeschlüsselt, die miteinander verschränkt sind (vgl. Broom/Dozier, 1986, S. 40; vgl. Broom, 1982, S. 18 f.; vgl. Broom/Smith, 1979, S. 48 ff.; vgl. Dozier, 1992, S. 329). Im Rahmen dieser Arbeit soll auf die Rollenzuordnung im Einzelnen lediglich verwiesen werden, da sie für die Fragestellung zu weit fuhren würde.

    Google Scholar 

  13. Im Detail vgl. z.B. Cutlip/Center/Broom (2000, S. 340 ff.); Culbertson et al. (1993, S. 108 f.); Schulze-Fürstenow (1987, S. 23).

    Google Scholar 

  14. Der Begriff „Research“ kann im Rahmen der PR mehr sein als nur die Situationsanalyse: Gilfeather (1989, S. 242 ff.) benennt neben ihrem Einsatz als reines Messinstrument auch ihre Verwendung als „public relations vehicle“, d.h. als Kommunikationsinstrument. Er schlägt vor, durch die Veröffentlichung interessanter Studienergebnisse z.B. für ein damit in Verbindung stehendes PR-Programm öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen.

    Google Scholar 

  15. Der Stakeholder-Ansatz geht auf Freeman (1984) zurück, wurde im Rahmen des Strategisehen Managements entwickelt und für die PR adaptiert.

    Google Scholar 

  16. Teilöffentlichkeiten bilden sich entlang eines Issues, d.h. eines Problems oder Themas. Dabei ist der Problembegriff neutral zu sehen: Avenarius (2000, S. 179) z.B. definiert ein Problem über die inhaltliche Komponente als Anliegen der Außenwelt gegenüber einem Unternehmen. Teilöffentlichkeiten lassen sich nach dem Ausmaß ihres Problembewusstseins und der Stärke ihrer Handlungsbereitschaft in latente, bewusste, aktive Teilöffentlichkeiten und Nicht-Teilöffentlichkeiten klassifizieren (vgl. Dorer, 1994, S. 20; vgl. Dozier/Ehling, 1992, S. 170; vgl. Avenarius, 2000, S. 186; vgl. Grunig, 1997, S. 10; vgl. Grunig/Repper, 1992, S. 135 f.). Für Details: „Situative Theorie der Teilöffentlichkeiten“ (vgl. Grunig/ Hunf, 1984, S. 147 ff.; vgl. Vercic/Grunig, 1995).

    Google Scholar 

  17. für eine nähere Beschreibung der Media Relations siehe z.B. Clare (2001); Schulz-Bruhdoel (2001); Howard/Mathews (2000); Jones (1999); Konken (1998).

    Google Scholar 

  18. Community Relations oder Nachbarschafts-PR (vgl. Austin/Pinkleton, 2001, S. 2; vgl. Merten, 2000, S. 201).

    Google Scholar 

  19. Governmental Relations (vgl. Köppl, 2000/1999; vgl. Beger/Gärtner/Mathes, 1989, S. 289 ff.).

    Google Scholar 

  20. Klassifikation der Instrumente in Anlehnung an die Strukturierung von Kommunikationsarten nach Maletzke (1963,S.21).

    Google Scholar 

  21. Im Rahmen der Media Richness-Theorie (vgl. Daft/Lengel, 1986) werden Medien der persönlichen Kommunikation aufgrund der direkten Face-to-face-Interaktion der Beteiligten als „reiche“ Medien bezeichnet, papierne Medien hingegen sind informationsärmer.

    Google Scholar 

  22. Grunig et al. (1992); Dozier, Grunig und Grunig (1995); Grunig, Grunig und Dozier (2002).

    Google Scholar 

  23. USA: n = 226; Kanada: n= 58; Großbritannien: n = 37.

    Google Scholar 

  24. Damit von einer Profession gesprochen werden kann, muss die Mehrzahl der Praktiker eines Berufsfeldes „high ethical standards and greater autonomy from the control of the large, self-serving organizations and interest groups that control society“ haben (Grunig/Hunt, 1984, S. 64). Grunig und Hunt (ebd., S. 66; vgl. Ehling, 1992, S. 442) führen fünf Hauptcharakteristika von „PR-Professionals“ auf: „A set of professional values, membership in strong professional organizations, adherence to professional norms, an intellectual tradition and an established body of knowledge, technical skills acquired through professional training.“ Hinzukommen müssen der Wunsch, über die Profitorientierung hinaus zu treten und der Gesamtgesellschaft zu dienen, die Selbstverpflichtung betreffend der Berufspraxis wie z.B. ethischer Standards der Berufsverbände sowie eine professionelle Ethik (vgl. Grunig, 2000a, S. 28 ff.; vgl. Harrison, 1995, S. 22).

    Google Scholar 

  25. Als externer Einflussfaktor wird zwar der Aktivismus angesprochen, allerdings wird er nur in Ansätzen aufgegriffen und in seiner möglichen Auswirkung auf die Frage der excellence thematisiert (vgl. Grunig/Grunig/ Dozier, 2002, S. 442 ff.).

    Google Scholar 

  26. Long und Hazleton (1987, S. 6) entwickeln ein Prozessmodell von PR, in dessen Rahmen sie fünf Umweltsysteme nennen, von deren Seite der Input für den PR-Prozess erfolgt. Sie nennen politisch-rechtliche, soziale, ökonomische, technologische und kompetitive Dimensionen — die Kultur stellt in ihrem Modell keinen Einflussfaktor dar.

    Google Scholar 

  27. zur Bedeutung des politischen Kontexts siehe zur historischen Entwicklung der PR für Osteuropa bspw. Vercic, Grunig und Grunig (1996), Averbeck/Wehmeier (2002, S. 21), Vercic (2002), Zlateva (2002, S. 32 ff.) und Djuric (1997), für China Kelly/Masumoto/Gibson (2002) oder für Lateinamerika Sharpe/Simoes (1996, S. 289) und González/Akel (1994).

    Google Scholar 

  28. für die Rolle, die das Verhalten der PR-Fachleute (in erster Linie des Pressesprechers) für die Wahrnehmung der Teilöffentlichkeiten und die Glaubwürdigkeit spielen, siche Sallot (2002).

    Google Scholar 

  29. Auf dem CSR2-Verständnis basiert das symmetrischen Zweiweg-Modell von Grunig/Hunt (1984, S. 22; vgl. Vercie/Grunig, 2000, S. 31).

    Google Scholar 

  30. Public Relations i.e.S. — so viel wurde in diesem Abschnitt deutlich — tritt lediglich in ausdifferenzierten, demokratischen Systemen auf (vgl. gesellschaftsorientierter Ansatz der PR von Ronneber-ger/Rühl (1992)), in denen gewisse Umfeldfaktoren gegeben sind (vgl. Liebert, 1997, S. 93). Neben der Demokratie ist dies v.a. ein freies Mediensystem (vgl. Fröhlich, 1997, S. 75).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Huck, S. (2004). Public Relations als Kommunikationsfunktion des Unternehmens. In: Public Relations ohne Grenzen?. Organisationskommunikation. Studien zu Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80527-0_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80527-0_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14158-9

  • Online ISBN: 978-3-322-80527-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics