Zusammenfassung
Österreichs Sozialpartnerschaft hat seit langem bei außerösterreichischen Sozialwissenschaftlem Aufmerksamkeit gefunden. Vor allem in Arbeiten wirtschaftswissenschaftlicher Provenienz erschien sie seit Beginn der sechziger Jahre als Beispiel für eine erfolgreiche Stabilisierungspolitik durch einkommenspolitische Kooperation zwischen Regierung und Großverbänden (u. a. Fellner et al. 1961; Busch-Lüty 1964; Edelman/Fleming 1965). In der Tat wurde in den sechziger und frühen siebziger Jahren in den meisten westeuropäischen Ländern und in Nordamerika wenigstens zeitweise der Versuch gemacht, wirtschaftspolitische Steuerung in mehr oder weniger großem Umfang auf die (in unterschiedlichem Maße institutionalisierte) Kooperation zwischen Gewerkschaften, Unternehmerverbänden und Regierung („tripartism“) abzustützen. Man kann darin geradezu einen internationalen Diffusionsprozeß sehen, der stark sozialtechnologisch orientiert war. Um die Mitte der siebziger Jahre wurde freilich zunehmend deutlich, daß der Erfolg solcher Formeln in erheblichem Maße von politikstrukturellen Bedingungen abhing, die nur sehr begrenzt — wenn überhaupt — politisch manipulierbar waren.
Zuerst veröffentlcht in: Peter Gerlich, Edgar Grande, Wolfgang C. Müller, Hrsg., Sozialpartnerschaft in der Krise: Leistungen und Grenzen des Neokorporatismus in Österreich (Böhlau, Wien 1985), 85–107. (Hier leicht gekürzt)
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Lehmbruch, G. (2003). Sozialpartnerschaft in der vergleichenden Politikforschung. In: Verhandlungsdemokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80515-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80515-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14134-3
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